Stadtwerke rücken von Kohlekraft ab

Stadtwerke rücken von Kohlekraft ab

13.09.2010 | Energienachrichten

Immer mehr Stadtwerke in Deutschland zeigen der Energieerzeugung mit Kohle die rote Karte und ziehen ihre Investitionen zurück. Sechs norddeutsche Kraftwerke (Quickborn, Wedel, Rotenburg, Schleswig, Winsen a.d. Luhe und Buchholz) haben ihre Beteiligung am Kohlekraftwerksprojekt in Brunsbüttel nach unveröffentlichten Informationen, die der Klima-Allianz vorliegen, bereits gestoppt. Weitere sieben Stadtwerke haben nach der Veröffentlichung des Energiekonzeptes erklärt, die Investitionsentscheidung zu überdenken.

"Wir begrüßen die Entscheidung der Stadtwerke, sich nicht an den dreckigen Kohle-Plänen zu beteiligen. Wir gehen davon aus, dass weitere Anteilseigner aussteigen werden. Fast die Hälfte aller Anteile von Stadtwerken an Brunsbüttel sollen verkauft werden, damit steht eine der größten geplanten Klimasünden in Deutschland vor dem Aus", erklärt Mona Bricke von der Klima-Allianz.

Hintergrund: Die in Tübingen ansässige Stadtwerkegesellschaft SüdWestStrom (SWS) will in Brunsbüttel mit über 70 Anteilseignern das europaweit größte Steinkohlekraftwerk bauen, das über eine elektrische Leistung von 1.800 Megawatt verfügen soll. Bereits im April dieses Jahres hatten sich zwei Schweizer Energieversorger vom geplanten Kohlekraftwerks-Projekt an der Unterelbe zurückgezogen. Würden die SWS-Kohlepläne Realität, würden jährlich über 10 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen. Anfang dieses Jahres hatten 4.900 Menschen in Brunsbüttel Einwendungen gegen das Projekt vorgebracht.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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