Strompreis 2023: Stadtwerke erwarten Anstieg von 60 Prozent

Strompreis 2023: Stadtwerke erwarten Anstieg von 60 Prozent

19.09.2022 | Energienachrichten

Deutschlands Stadtwerke rechnen mit erheblich steigenden Strompreisen im kommenden Jahr. 2023 seien Erhöhungen von bis zu 60 Prozent zu erwarten, wird ein Sprecher des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) von der Neuen Osnabrücker Zeitung zitiert.

Auf hohe Gaspreise folgen hohe Strompreise

Die Strompreise seien bislang nicht in dem Umfang gestiegen wie die Gaspreise, unter anderem weil die EEG-Umlage weggefallen sei. "Aber auch beim Strom erwarten wir weitere Preissteigerungen. Lagen diese bislang bei eher 10 Prozent, werden für das kommende Jahr tendenziell Preissteigerungen um die 60 Prozent erwartet", so der VKU-Sprecher.

Verbraucher benötigen auch 2023 Entastungen

Beim Gas müssten die Kunden vieler Stadtwerke "derzeit häufig zwischen 30 und 60 Prozent" mehr zahlen als vor dem Ukraine-Krieg. Es gebe auch viele lokale Versorger, die ihre Preise "mehr als verdoppeln müssen". Daher die Forderung des VKU: "Preissteigerungen von mehreren Tausend Euro pro Jahr würden viele überfordern. Wir brauchen ein umfassendes Entlastungsprogramm, nicht nur für die Preiserhöhungen dieses Jahres, sondern auch des nächsten."

Habeck: Ohne Bremse verdoppeln sich die Strompreise

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck prognostiziert sogar eine Verdoppelung der Strompreise 2023, sofern die Politik - beispielsweise in Form der angekündigten Strompreisbremse - nicht gegensteuert. "Wenn wir gut sind, reformieren wir das System jetzt und verhindern genau das", so Habeck gegenüber dem ARD- und ZDF-Programm Funk. Und weiter: "Wenn wir diesen Winter bestehen, haben wir eine gute Chance, im nächsten Sommer und im nächsten Winter deutliche Entspannung in Deutschland hinzubekommen."

Die Ampel-Koalition hatte vereinbart, dass Privathaushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen einen "Basisstromverbrauch" künftig zu gedeckelten Konditionen erhalten sollen. Diese Strompreisbremse hält die Bundesregierung für schnell umsetzbar.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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