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Keller-Kraftwerke in Gefahr

26.03.2010 | Energienachrichten

Das erfolgreiche Klimaschutz-Impulsprogramm für Keller-Kraftwerke muss bestehen bleiben. Dies fordern der Hamburger Energieversorger LichtBlick AG, die GASAG Berliner Gaswerke AG sowie der Mini-BHKW-Hersteller SenerTec aus Schweinfurt. Nur mit staatlicher Unterstützung könne die von der Bundesregierung angepeilte Verdoppelung des klimafreundlichen Stroms aus Kraft-Wärme-Kopplung bis 2020 auf ein Viertel der gesamten Produktion erreicht werden. Die Zukunft der Förderung ist auch nach monatelangem Tauziehen noch ungewiss - die Entscheidung liegt beim Bundesumweltministerium.

Mit dem Programm unterstützt der Bund bislang den Einbau von kleinen Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit einer elektrischen Leistung von bis zu 50 Kilowatt. Mini-KWK-Kraftwerke sind sehr effizient, sie erzeugen Strom und Wärme, senken den Primärenergieverbrauch um bis zu 40 Prozent und sparen bis zu 60 Prozent klimaschädliches Kohlendioxid ein. Die Anlagen werden beispielsweise in Ein- und Mehrfamilienhäusern, Betrieben, öffentlichen Gebäuden oder Schwimmbädern eingesetzt.

Das Klimaschutz-Impulsprogramm hat einen regelrechten Boom der Keller-Kraftwerke angefacht. Die Zahl der installierten KWK-Anlagen hat sich mehr als verdoppelt. Seit Beginn der Förderung im September 2008 bis Ende 2009 wurden nach Angaben der Bundesregierung 10.200 Anträge eingereicht. Über 4.400 Mini-KWK-Anlagen wurden bis Jahresende bezuschusst. Jetzt soll das Programm eventuell eingefroren werden.

"Klein, effizient und dezentral. Das ist die Zukunft der Energie. Darum muss Umweltminister Röttgen das erfolgreiche Förderprogramm vor dem Rotstift bewahren. Hier wird mit wenig Geld viel bewirkt - für das Klima, die Energiewende und den Wettbewerb", so Dr. Christian Friege, Vorstandsvorsitzender der LichtBlick AG. LichtBlick bereitet derzeit die Installation von 100.000 vernetzten und zentral gesteuerten ZuhauseKraftwerken in Deutschland vor.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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