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Pilotprojekt Geothermie

04.06.2009 | Energienachrichten

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat gestern die derzeit größte deutsche Geothermieanlage in Unterhaching bei München offiziell eingeweiht. Das Tiefengeothermieprojekt Unterhaching hat seit dem Start vor sieben Jahren einen "Leuchtturmcharakter" für die gesamte Branche. Es bildet den Einstieg dafür, Geothermie zur CO2-freien und umweltfreundlichen Strom- und Wärmeerzeugung in Deutschland wirtschaftlich zu nutzen. In Unterhaching werden die CO2-Emissionen um 60 Prozent gesenkt - jährlich können bis zu 40.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

"Die Nutzung der Erdwärme ist ein zentraler Baustein für den internationalen Klimaschutz und eine zukunftsfeste Energieversorgung", so Bundesumweltminister Gabriel. "Unser Ziel ist es, die Leistung aus geothermischer Energie bis ins Jahr 2020 auf etwa 280 Megawatt zu vervierzigfachen. Durch die Pionierleistung in diesem Pilotprojekt ist der Weg für die Geothermie frei."

Allein im Freistaat Bayern sind heute über 100 weitere Tiefengeothermieprojekte geplant. Das potenzielle Investitionsvolumen liegt nach Expertenschätzungen bei über sechs Milliarden Euro in den nächsten 10 bis 15 Jahren. Zuletzt absolvierte ebenfalls in Unterhaching die von der Siemens AG gebaute, modernste Stromerzeugungsanlage der Welt im Niedertemperaturbereich erfolgreich den Probebetrieb.

Die Geothermieanlage wird dieses Jahr bereits über 10.000 Megawattstunden Strom erzeugen. Ab Sommer 2009 soll nach Installation einer stärkeren Förderpumpe die Energiemenge nochmals erhöht werden. "Deutschland muss seine Vorreiterrolle beim Klimaschutz weiter ausbauen. Dabei setzen wir auch auf die Geothermie", schließt Bundesumweltminister Gabriel. "Die von uns geschaffenen gesetzlichen Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen werden den Markt beleben. Nun geht es darum, dass die Unterhachinger Pioniere viele mutige Nachahmer finden."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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