Zwei namhafte deutsche Energieversorger haben bekanntgegeben, E-Fahrzeuge des US-amerikanischen Herstellers Tesla aus ihren Fuhrparks zu verbannen. Die Unternehmen wollen ein politisches Zeichen gegen CEO Elon Musk setzen.
von Björn Katz
Sowohl der Hamburger Ökostrom-Pionier LichtBlick als auch das Freiburger Energieunternehmen Badenova haben angekündigt, keine weiteren Tesla-Modelle mehr für ihre Fuhrparks zu erwerben. Bestandsfahrzeuge werde man nach dem Ende laufender Leasingverträge durch alternative Marken ersetzen.
Badenova begründet seinen Schritt wie folgt: "Als Lieferant von grünem Strom nutzt Badenova in seinem Fuhrpark viele Elektroautos. Zukünftig werden die Modelle der Elon Musk-Firma Tesla dort nicht mehr vertreten sein. Das Handeln von Elon Musk, nun quasi in Regierungsfunktion, hat uns aufhorchen lassen. Die politische Parteinahme ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Mit seinem Wirken wird der Wirtschaftsstandort Deutschland geschwächt. Das werden wir nicht akzeptieren."
Auch den von Musk betriebenen Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, wird das südbadische Energieunternehmen nicht mehr für seine Kommunikation und Außendarstellung nutzen.
"Elon Musks Unterstützung von Donald Trump sowie seine Wahlempfehlung für eine rechtspopulistische und rechtsextreme Partei, die in keinster Weise mit den LichtBlick-Werten vereinbar ist, haben uns zu diesem Schritt veranlasst", kommentiert LichtBlick seine Tesla-Abkehr. Es sei zwar klar, dass die Aktion selbst keine weitreichenden Folgen für Musks Unternehmen haben werde, dennoch hoffe man auf Nachahmer.
LichtBlick und Badenova reihen sich damit in eine wachsende Gruppe von deutschen Unternehmen, Organisationen und Behörden ein - darunter die Drogeriekette Rossmann -, die Musks Marken bewusst den Rücken kehren.
Tesla hatte im vergangenen Jahr erstmals seit langer Zeit einen deutlichen Absatzeinbruch hinnehmen müssen. Konkurrenzdruck aus Asien und der schwächelnde Markt in Europa drückten das Geschäft um rund 40 Prozent.
Hierzulande hat vor allem das abrupte Ende der staatlichen Kaufprämie vor gut einem Jahr die Nachfrage nach E-Autos spürbar abflauen lassen. Doch vor dem Hintergrund von Elon Musks Einmischung in den Bundestagswahlkampf, seine Unterstützung für US-Präsident Donald Trump und seine Nähe zur AfD trägt auch ein zunehmender Reputationsschaden zur negativen Absatzentwicklung der Marke Tesla bei.