Heizkosten für Haushalte um über 80 Prozent gestiegen

Heizkosten für Haushalte um über 80 Prozent gestiegen

26.09.2023 | Energienachrichten

Im Verlauf des letzten Jahres sind die Heizkosten für Haushalte in Deutschland, je nach Energieträger, um bis zu 81 Prozent gestiegen. Das zeigt der fortlaufend von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online veröffentlichte "Heizspiegel für Deutschland" .

Heizkostenexplosion 2022

Für die deutschlandweiten Vergleichswerte zum Heizen wurden mehr als 250.000 Energierechnungen ausgewertet. Ergebnis: Ein Musterhaushalt (Mehrfamilienhaus, 70-qm-Wohnung) musste 2022 fürs Heizen mit Gas 1.475 Euro bezahlen - und damit 80 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Heizkosten für Holzpellets (+ 81 Prozent), Wärmepumpenbetrieb (+ 50 Prozent) und Heizöl (+ 48 Prozent) sind deutlich gestiegen. Fernwärme hat sich dagegen nur leicht verteuert (+ 5 Prozent).

Hauptursache für die drastisch erhöhten Heizkosten sind die während der Energiekrise insgesamt stark gestiegenen Preise. Der vergleichsweise milde Winter und die Soforthilfe des Bundes im Dezember konnten die Kostenexplosion geringfügig abfedern.

Prognose 2023: Leichte Entspannung

Für das laufende Jahr erwarten die Analysten von co2online leicht niedrigere Heizkosten, weil die Energiepreise wieder gesunken sind. Laut Prognose wird Heizen mit Gas im anstehenden Winter um 11 Prozent günstiger, die Kosten für Holzpellets und Heizöl gehen um 17 bzw. 19 Prozent zurück.

Besonders stark sinken die Kosten für das Heizen mit Wärmepumpe mit einem Minus von 20 Prozent. Grund dafür ist ein wieder deutlich umfassenderes Angebot an Wärmepumpen-Stromtarifen auf dem Markt. Fernwärmekunden werden im Vergleich zum vergangenen Winter voraussichtlich zehn Prozent mehr bezahlen müssen.

Energiesparen bleibt wichtig

Trotz gesunkener Energiepreise und der staatlichen Preisbremsen werden die Heizkosten für den anstehenden Winter noch immer über dem Vorkrisen-Niveau liegen. Energiesparen lohnt sich daher weiterhin. 90 Prozent aller Haushalte könnten durch Verhaltensänderungen und Modernisierung Heizenergie einsparen, sagt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz: "Die meisten Menschen schätzen ihren Verbrauch und den Einfluss schon kleinster Maßnahmen auf die Kosten falsch ein - oder verstehen ihre Heizkostenabrechnung nicht. Bei hohen Energiepreisen ist das verheerend."

Dr. Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbunds, ergänzt: "Die Heizkosten sind im vergangenen Jahr für die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher enorm gestiegen. Auch in Zukunft werden sie vor allem für fossile Brennstoffe hoch bleiben, so dass sich mit Blick auf die kommende Heizsaison jede Einsparung im Haushalt mehr denn je lohnt."

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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