Niedersachsen fordert gedeckelten Strompreis für Industrie

Angesichts deutlich gestiegener Eergiekosten fordert Niedersachsens Landesregierung einen langfristig gedeckelten Strompreis für Industriebetriebe. Maximal sieben Cent pro Kilowattstunde solle Industriestrom künftig kosten.

Weil: Industriestrom für 7 ct/kWh

Ein entsprechender Strompreisdeckel müsse spätestens zum Jahresbeginn 2024 eingeführt werden - das geht aus einem gestern vorgelegten Papier der niedersächsischen Landesregierung hervor. Dieser Preis solle Unternehmen Planungssicherheit für die kommenden zehn Jahre geben, so Ministerpräsident Stephan Weil.

Derzeit und auch perspektivisch liege der Industriestrompreis in Deutschland bei 11 bis 15 Cent pro Kilowattstunde. Der vorgeschlagene Preisdeckel würde den Bund nach vorläufigen Berechnungen zwischen 7,5 und 11,7 Milliarden Euro im Jahr kosten. Die niedersächsische Landesregierung wolle sich bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz für eine Umsetzung stark machen, kündigte Weil an.

Auch die Spitzen der Bundes-SPD hatten sich zuletzt dafür ausgesprochen, einen gesonderten Industriestrompreis einzuführen. Auch vor dem Hintergrund, dass viele Unternehmen die bisher geltenden Energiepreisbremsen als zu komplex und bürokratisch sowie kaum entlastend kritisieren.

Strompreisdeckel für Unternehmen im Wandel

Das niedersächsische Modell sieht eine Strompreisdeckelung ausdrücklich für Unternehmen vor, die sich in Transformationsprozessen befinden. Beispielsweise für Industriebetriebe, die ihren Strombezug von fossilen auf erneuerbare Energien umstellen und dadurch zunächst mit höheren Kosten konfrontiert werden.

Diesbezüglich fordert die Landesregierung zudem eine Prämie von bis zu 25 Prozent für Investitionen, die unmittelbar die nachhaltige Transformation der Produktionsprozesse von Unternehmen anschieben.

Individuelle Industriestromangebote für Unternehmen

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de