Steigende Energiekosten erhöhen Wechselbereitschaft bei Verbrauchern

Steigende Energiekosten erhöhen Wechselbereitschaft bei Verbrauchern

21.11.2023 | Energienachrichten

Angesichts der hohen Strom- und Gaspreise sparen viele Haushalte in Deutschland weiterhin Energie. Jeder dritte Verbraucher plant zudem einen Anbieterwechsel, um die Kosten zu reduzieren. Das zeigen aktuelle Befragungen.

Verbraucher zunehmend kostensensibel

Wenige Wochen vor Winterbeginn zeigt eine Studie der Unternehmensberatung Simon-Kucher: 96 Prozent der Haushalte in Deutschland wollen ihr Verbrauchsverhalten anpassen, um Kosten zu sparen - 61 Prozent, indem sie ihren Energieverbrauch gezielt senken, 35 Prozent, indem sie Abstriche bei anderen Ausgaben machen.

Auffallend hohe Wechselbereitschaft

Eine steigende Zahl von Verbrauchern setzt zudem auf Preisvergleich und Anbieterwechsel: Trotz staatlicher Preisbremsen geben 40 Prozent der Energiekunden an, aktiv Tarife zu vergleichen, 31 Prozent planen sogar konkret, in den nächsten 12 Monaten den Stromanbieter zu wechseln.

"Die Wechselwahrscheinlichkeit von Kunden, die seit weniger als zwei Jahren bei ihrem Energieversorger sind, ist dabei fast dreimal so hoch wie von Langzeitkunden", so die Studienautoren. Auch wenn die Anzahl der Verbraucher, die tatsächlich wechseln, letztlich geringer ausfalle, sei die hohe Wechselbereitschaft ist ein Weckruf an die Energieversorger.

Tatsächlich würde eine Wechselquote von über 30 Prozent einen absoluten Rekordwert bedeuten. Die Quote der Verbraucher, die einen Stromanbieterwechsel vornehmen, liegt in Deutschland Jahr für Jahr relativ konstant bei etwa zehn Prozent.

Erhebliche Sparpotenziale durch Anbieterwechsel

Ausreichend Gründe für einen Anbieterwechsel hätten viele Verbraucher allemal: Haushalte, die Strom über die örtliche Grundversorgung beziehen, zahlen aktuell erheblich mehr, als Kunden, die in den vergangenen Monaten Neutarife bei günstigen alternativen Anbietern abgeschlossen haben.

Momentan liegt Grundversorgungsstrom im bundesweiten Schnitt bei knapp 45 Cent pro Kilowattstunde. Demgegenüber veranschlagen die günstigsten Anbieter Preise von weniger als 30 ct/kWh und liegen damit deutlich unter der staatlichen Preisgrenze von 40 Cent.

Hinzu kommt: Verbraucher können mit einer lediglich zweiwöchigen Kündigungsfrist aus Grundversorgungstarifen wechseln und von den gegenwärtigen Preisvorteilen auf dem Strommarkt schon kurzfristig profitieren.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

9fc4305a297ed2aa-800x800ar

Ähnliche Energienachrichten