81 Prozent der Deutschen halten Strompreise für zu hoch

81 Prozent der Deutschen halten Strompreise für zu hoch

19.04.2018 | Energienachrichten

Die Strompreise in Deutschland sind zu hoch - das sagen aktuell 81 Prozent der Bundesbürger. Vor allem die staatliche Abgabenlast auf Strom beurteilt die überwiegende Mehrheit der Verbraucher als übertrieben und zudem kontraproduktiv im Hinblick auf die Ziele der Energiewende. So lauten die zentralen Ergebnisse der Studie "Stiebel Eltron Energie-Trendmonitor 2018", für die im Auftrag des Haustechnik-Spezialisten 1.000 Bundesbürger bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden.

Steuern, Abgaben und Umlagen machen in Deutschland aktuell 54 Prozent des Strompreises für Privatkunden aus - so viel wie nirgendwo sonst in Europa. Damit blockiere der staatlich regulierte Strompreisanteil unter anderem den Umstieg auf umweltfreundliche Heizsysteme, sagt Dr. Nicholas Matten, Geschäftsführer von Stiebel Eltron: "Die Energiepolitik in Deutschland durchkreuzt eine Umstellung von klimaschädlichem fossilem Öl und Gas auf grüne Heiztechnik, die mit Strom betrieben wird."

Dabei sei der Wunsch der Bundesbürger nach mehr Klimaschutz nicht nur bei der Elektrizität, sondern auch in der Wärmeversorgung eindeutig: 55 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, den Strom von der Abgabenlast zu befreien und stattdessen fossile Brennstoffe zu verteuern. Für 53 Prozent der Deutschen wäre es sogar denkbar, den Einbau von Öl- und Gasheizungen nach dem Vorbild Dänemarks vollständig zu unterbinden.

"Deutschland wird sein zentrales Klimaziel klar verfehlen, den CO2-Austoß bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren", so Matten. "Klimaschutztechnologien wie die Wärmepumpe können mit den am stärksten belasteten Strompreisen in Europa das volle Potential nicht entfalten. Einen solchen Fehler bei der Energiepolitik gilt es jetzt zügig zu korrigieren, um die Energiewende wieder auf Kurs zu bringen."

© 2018 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz

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