Dieselgate: Windbranche fordert Stromstrategie für den Verkeh ...

Dieselgate: Windbranche fordert Stromstrategie für den Verkehrssektor

07.08.2017 | Energienachrichten

"Wir brauchen eine Stromstrategie", fordert Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie (BWE), angesichts der allgemein als enttäuschend bewerteten Ergebnisse des zurückliegenden Dieselgipfels. Die Einführung eines CO2-Preises könne die Elektromobilität in Deutschland konkurrenzfähig machen, so Albers.

"Der Diesel-Gipfel ist gescheitert. Es ist nicht gelungen die Ursachen dieses dramatischen Problems zu bereinigen. Das Angebot der Fahrzeughersteller mit einer Softwarelösung agieren zu wollen, führt nach dem Ergebnis von Experten lediglich zu einer Schadstoff-Einsparung, die überwiegend bei zwei bis fünf Prozent liegt. Die von den Herstellern behauptete 25-prozentige Reduktion ist nicht in Sicht. Gleichzeitig bleibt die Überschreitung der Stickoxidwerte um über 400 Prozent. Damit liegt man nach der Korrektur der Emissionen noch immer drastisch über den gesetzlichen Grenzwerten. Die Politik scheut sich, diesen Tatbestand ausreichend klar zu benennen. Insofern hat sie versagt", lautet das Fazit des BWE-Präsidenten.

Nach Überzeugung des Verbandes benötige Deutschland eine klare Perspektive für den Umbau der fossil basierten Fahrzeugtechnologie hin zur Elektromobilität. Dies mache eine Strategie zur weiteren Elektrifizierung des gesamten Energiesystems, einschließlich des Verkehssektors, erforderlich - eine Stromstrategie.

Hermann Albers rät: "Wer heute auf Elektromobilität umsteigt, sollte sich gleichzeitig bewusst für einen Grünstromhändler als Energielieferant entscheiden. Damit verändert er aktiv die Märkte, das Verhalten anderer Verbraucher und damit letztlich die Politik. Verbraucher sollten sich deshalb dringend für grüne Energie, für grüne Mobilität entscheiden. Sie können die Energiewende voranbringen, ihre Macht ist groß."

Im Hinblick auf die Automobilwirtschaft als Schlüsselindustrie Deutschlands betont BWE-Präsident Albers: "Die Automobilindustrie sieht sich gemeinsam mit den Gewerkschaften der schwierigen Situation gegenüber, die Mobilität der Zukunft zu entwickeln. Es geht um 300.000 und mehr Arbeitsplätze. Das ist ein gigantisches, gesellschaftliches und industriepolitisches Thema. Ich denke, dass wir Mobilität künftig ganzheitlich betrachten müssen. Es geht um die sektorenübergreifende Kombination von Energieerzeugung und -speicherung, Batterietechnologie und Automobilbau. Die Automobilwirtschaft muss sich neu orientieren. Mobilität verändert sich."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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