Bundesregierung plant Förderstopp bei Brennwertheizungen

Bundesregierung plant Förderstopp bei Brennwertheizungen

12.05.2017 | Energienachrichten

Die Bundesregierung plant eine Neuordnung der finanziellen Förderung energetischer Sanierungsmaßnahmen. Die künftige Förderstrategie beinhaltet unter anderem ein Ende der staatlichen Bezuschussung von Heizungsmodernisierungen mit Brennwerttechnik spätestens ab 2020. Der geplante Förderstopp stößt nicht nur innerhalb der Heizungsbranche auf Kritik.

"Statt die Anreize zur Effizienzverbesserung in den Heizungskellern zu erhöhen, plant man deren Streichung. Das ist nicht nachvollziehbar und wird die ohnehin noch zu niedrige Modernisierungsrate weiter drosseln", beklagt Adrian Willig, Geschäftsführer des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO). Die Förderung mit einem Ablaufdatum zu versehen, sei viel zu früh, denn das Potenzial für Effizienzsteigerungen im Gebäudebereich sei bei weitem noch nicht ausgeschöpft, so Willig. Er empfiehlt der Politik im Gegenzug, das Fördersystem transparenter und einfacher zu gestalten, um die Modernisierungsrate effektiv zu steigern.

Auch die Deutsche Energie-Agentur (dena) hält den Förderstopp für kontraproduktiv. Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: "Die kurzfristige Streichung der Förderung von neuen Brennwertheizungen, die ohne erneuerbare Energien installiert werden, wird meiner Auffassung nach eher hinderlich sein. Der Schritt hin zu einer Heizung mit erneuerbaren Energien ist kostspieliger. Daher ist es auch richtig, ambitioniertere Standards höher zu fördern. Aber ein effizientes fossiles Brennwertgerät ist immer noch deutlich besser als die vielen veralteten Standardkessel. Besser wäre es deshalb, die Förderung über einen längeren Zeitraum mit einer klaren Perspektive und eindeutig beschriebenen Schritten auslaufen zu lassen."

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

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