Studie: Wärmedämmung wichtiger als erneuerbare Energien

Studie: Wärmedämmung wichtiger als erneuerbare Energien

24.02.2014 | Energienachrichten

Die Reduzierung von Wärmeverlusten durch eine wirksame Dämmung der Gebäudehülle hat einen höheren Stellenwert für Energieeffizienz und Klimaschutz als der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien. So zumindest lautet das Fazit der aktuellen "Metastudie Wärmedämmstoffe" die vom Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München (FIW) durchgeführt wurde und die die enormen Energieeinsparpotenziale der Wärmedämmung aufzeigt.

Laut Studie gehen über die Fassaden deutscher Wohnhäuser jährlich fast 130 Terrawattstunden Energie verloren. 100 Terrawattstunden davon könnten, so die FIW-Forscher, allein durch eine Dämmung nach modernen Standards eingespart werden. Die deutschen Atomkraftwerke bräuchte man in diesem Fall schon heute nicht mehr, denn genau diese Leistung lieferten sie im vergangenen Jahr.

Bis zu einer flächendeckenden Wärmedämmung des deutschen Gebäudebestands sei der Weg jedoch noch weit, so die Studie. Nur insgesamt fünf Prozent der Wohngebäude seien auf dem Stand der modernen Technik. Zudem stehe die Energiewende im Gebäudesektor angesichts der äußerst niedrigen Sanierungsquote von unter einem Prozent vor dem Scheitern. Die Klimaschutzziele der Bundesregierung, den deutschen Gebäudebestand bis 2050 auf klimaneutrales Niveau zu bringen, könnten nur mit einer Quote von mindestens 2,5 Prozent erreicht werden.

Der Sanierungsstau sei nicht zuletzt aufgrund negativer Presseberichte über den Nutzen der Wärmedämmung entstanden, so die FIW-Forscher. Viele wissenschaftlich untermauerte Sanierungsbeispiele würden belegen, dass die Wärmedämmung in der Praxis funktioniere. Als Konsequenz fordern die Wissenschaftler eine verstärkte Energieberatung von Bauherren sowie einen langfristigen Sanierungsfahrplan seitens der Bundesregierung.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

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