Politik: Angstmache vor Energiewende - StromAuskunft Energienachri ...

Politik: Angstmache vor Energiewende

09.08.2012 | Energienachrichten

Mehrere Umweltverbände haben der Politik aktuell ein Versagen hinsichtlich der Gestaltung der Energiewende und ihrer öffentlichen Darstellung vorgeworfen. "2050 sollen mindestens 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen kommen und bis 2020 soll der Stromverbrauch in Deutschland um ein Zehntel niedriger sein. Diese Ziele der Bundesregierung lassen sich nur erreichen, wenn die Energiewende nicht zerredet, sondern wenn sie beschleunigt wird", sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), am gestrigen Mittwoch vor der Presse in Berlin. "Die Angstmache vor der Energiewende und unseriöse Behauptungen über dadurch ausgelöste Strompreiserhöhungen helfen nicht weiter. Nötig wäre eine zupackende Energiepolitik seitens der Bundesregierung", so der BUND-Vorsitzende.

Der Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), Dietmar Schütz, forderte die Politik ebenfalls zu mehr Verlässlichkeit und Handlungsbereitschaft auf: "Die Bundesregierung darf das Vertrauen der Menschen und der Investoren in den Willen zur Energiewende nicht weiter untergraben. Deshalb muss mit der unsachlichen Kritik am Ausbau der erneuerbaren Energien jetzt Schluss sein. Das Motto muss lauten: Ziele erreichen statt Ziele aufweichen."

Aus Sicht der Verbände seien ein klares Bekenntnis zum Erneuerbare-Energien-Gesetz sowie und eine gerechtere Kostenverteilung notwendig. Während stromintensive Unternehmen immer weiter entlastet würden, steige der Beitrag privater Haushalte und kleinerer Unternehmen zur Energiewende überproportional. Darüber hinaus müsse die Bundesregierung im Wärmebereich deutlich mehr Anreize für die Nutzung erneuerbarer Energien schaffen und eine verbindliche Ordnungs- und Förderpolitik für mehr Energieeffizienz auf den Weg bringen.

© 2012 StromAuskunft.de

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


Ähnliche Energienachrichten