Prognose: Strompreise steigen bis 2020 um 20 Prozent

Prognose: Strompreise steigen bis 2020 um 20 Prozent

27.12.2011 | Energienachrichten

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) prognostiziert, dass die Strompreise in Deutschland aufgrund der Energiewende bis zum Jahr 2020 um rund 20 Prozent steigen werden. Die für den aktuellen Jahreswechsel angekündigten Preiserhöhungen vieler Stromanbieter seien ein Zeichen für diesen langfristigen Trend. Deshalb sei es dringend notwendig, die Energieeffizienz in allen Bereichen zu verbessern.

Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: "Machen wir uns nichts vor, die Kosten für die Herstellung von Strom werden weiter steigen, wenn im Zuge der Energiewende erneuerbare und effiziente fossile Kraftwerke sowie Stromnetze und Speicher massiv ausgebaut werden. Das wird sich auch auf die Strompreise auswirken. Wer Strom spart, sichert sich gegen den Preisanstieg ab. Und nur wenn wir konsequent Energie sparen, ist die Energiewende überhaupt zu schaffen. Das ist in der politischen Diskussion noch nicht angekommen. Hier wird viel zu eng nur auf die erneuerbaren Energien geschaut. Wir müssen außerdem darauf achten, die Energiewende sozial verträglich zu gestalten. Sinnvoll sind zum Beispiel Energieberatungen, Förderprogramme und Mikrokredite für den Kauf von energieeffizienten Geräten insbesondere für einkommensschwache Haushalte."

Nach Berechnungen der dena verbraucht ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt pro Jahr rund 4.500 Kilowattstunden Strom. Bei einem Strompreis von beispielsweise 24 Cent pro Kilowattstunde belaufen sich die jährlichen Kosten auf 1.080 Euro. Legt man eine 20-prozentige Preissteigerung im Jahr 2020 zu Grunde, ergeben sich jährliche Kosten von 1.305 Euro. Laut dena könne allerdings durch den Einsatz energieeffizienter Geräte bereits jetzt eine massive Verbrauchsersparnis erzielt werden. Der Austausch herkömmlicher Glühlampen gegen energieeffiziente Leuchtmittel bringe beispielsweise eine Einsparung von bis zu 80 Prozent. Bei modernen Kühl- und Gefrierschränken liege der Vorteil gegenüber veralteten Geräten bei 45 bis 60 Prozent. Moderne Wäschetrockner würden bis zu 60 Prozent, Geschirrspüler mehr als 40 Prozent und Waschmaschinen über 30 Prozent Strom einsparen. Auch bei energieeffizienten TV-Geräten sei eine 50-prozentige Stromersparnis möglich.

© 2011 StromAuskunft

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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