Energiewende: Kritik an südlichen Bundesländern

Energiewende: Kritik an südlichen Bundesländern

25.03.2011 | Energienachrichten

Der Deutsche Naturschutzring (DNR) kritisiert ein zu starkes Gefälle der Bundesländer beim notwendigen Einleiten der Energiewende. DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen dazu: "Es ist doch kein Zufall, dass die bisher ausgesprochen atomfreundlichen Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern bei der Nutzung der Windkraft Schlusslicht aller Flächenstaaten sind." In Baden-Württemberg lag der Anteil der Windkraft im vergangenen Jahr lediglich bei 0,9 Prozent des dortigen Stromverbrauchs. Bayern deckte auf ähnlich niedrigem Niveau nur ein Prozent mit Windenergie ab.

Ein positives Gegenbeispiel stellt nach Ansicht des DNR die neue Landesregierung in Nordrhein-Westfalen dar. Sie plant, den Stromanteil der Windenergie von derzeit 3 Prozent bis 2020 auf mindestens 15 Prozent zu erhöhen. Röscheisen: "Auch in Baden-Württemberg und Bayern ist ein Anteil der Windenergie am Stromverbrauch von 15 Prozent bis 2020 möglich."

Großen Nachholbedarf sieht der Umweltverband auch beim Thema Energieeffizienz. Die bisherigen Maßnahmen hätten den hiesigen Energieverbrauch nicht nennenswert gemindert. Zwar geht eine erst kürzlich vom Bundesumweltministerium veröffentlichte Leitstudie davon aus, dass der Primärenergieverbrauch in Deutschland bis 2050 nahezu halbiert wird - nach Ansicht des DNR seien die für eine derartige Trendwende erforderlichen Maßnahmen aber bislang kaum zu erkennen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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