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Strompreis 2025: Wo sinken die Netzentgelte, wo steigen sie?
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Strompreis 2025: Wo sinken die Netzentgelte, wo steigen sie?

07.01.2025 | Energienachrichten

In den meisten Bundesländern sinken 2025 die Netzentgelte - vor allem der Norden und Osten profitieren. Verbraucher sollten prüfen, ob ihr Stromanbieter den Preisvorteil entsprechend weitergibt.

von Björn Katz

Das Hamburger Unternehmen Rabot Energy - ein Stromlieferant mit dem Schwerpunkt auf dynamische Tarifangebote - hat eine aktuelle Auswertung zur regionalen Entwicklung der Netzentgelte in diesem Jahr veröffentlicht. Auf Grundlage der neuen EE-Netzkostenverteilung sollen die Entgelte ab sofort gerechter umgelegt werden. Davon profitieren vor allem die lange Zeit überdurchschnittlich belasteten Bundesländer in Nord- und Ostdeutschland.

Kostensenkungen in 10 von 16 Bundesländern

Die Auswertung zeigt: In den meisten Bundesländern können Haushalte mit sinkenden Netzkosten und dadurch mit Entlastungen beim Strompreis rechnen. Laut Berechnungen von Rabot Charge, die auf den aktuellen Preisblättern der Netzbetreiber basieren, ergeben sich folgende Kostensenkungen bei den Netzentgelten:

  • Schleswig-Holstein: - 29 %
  • Mecklenburg-Vorpommern: - 29 %
  • Brandenburg: - 21 %
  • Bayern: - 16 %
  • Thüringen: - 15 %
  • Sachsen-Anhalt: - 8 %
  • Sachsen: - 7 %
  • Hessen: - 5 %
  • Niedersachsen: - 4 %
  • Baden-Württemberg: - 1 %

 

Nach Angaben der Bundesnetzagentur sollen Musterhaushalte in den besonders entlasteten Bundesländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg in diesem Jahr zwischen 100 und 200 Euro sparen können. In sechs Bundesländern - dort, wo Haushalte bislang unterdurchschnittlich belastet wurden - steigen die Netzentgelte 2025 wie folgt:

  • Berlin: + 7 %
  • Hamburg: + 6 %
  • Rheinland-Pfalz: + 4 %
  • Nordrhein-Westfalen: + 2 %
  • Bremen: + 1 %
  • Saarland: + 1 %

 

Unfaire Kostenverteilung wird 2025 angeglichen

Hintergrund: Netzentgelte fallen für den Transport des Stroms vom Erzeuger zum Verbraucher an und machen etwa ein Viertel des Strompreises für Haushalte aus. Je nach Region und Netzbetreiber variieren die Entgelte erheblich. Die Kostengestaltung ergab sich bislang aus folgender Logik: In Regionen, in denen die Netzbetreiber aufgrund des Ausbaus erneuerbarer Energien hohe Kosten hatten, waren die Netzentgelte hoch, in Gegenden mit geringem Erneuerbaren-Zubau hingegen niedriger.

Dies führte zu einer unfairen Kostenverteilung zu Lasten der Bundesländer, die besonders aktiv bei der Umsetzung der Energiewende waren und sind. Deshalb sieht die neue Netzkostenverteilung nun vor, dass die Belastungen gleichmäßig auf alle bundesdeutschen Haushalte zu verteilen sind, weil alle Letzverbraucher von günstigem Ökostrom profitieren und nicht nur die Regionen, in denen er produziert wird.

Stromkunden sollten prüfen, ob ihr Energieversorger die größtenteils sinkenden Netzentgelte tatsächlich einpreist, denn das Sparpotenzial ist in manchen Netzgebieten erheblich. Gibt Ihr Stromanbieter den Preisvorteil nicht weiter, sollten Sie einen Tarifvergleich machen und gegebenenfalls wechseln.

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