Im ersten Halbjahr 2023 mussten Privathaushalte in Deutschland durchschnittlich knapp ein Drittel mehr für Gas und ein Fünftel mehr für Strom bezahlen. Die Energiekosten für Unternehmen sanken hingegen leicht.
Haushaltskunden haben in der ersten Jahreshälfte 2023 im Schnitt 12,26 Cent für eine Kilowattstunde Erdgas bezahlt. Strom kostete die Verbraucher durchschnittlich 42,29 Cent pro Kilowattstunde. Das zeigen Auswertungen des Statistischen Bundesamtes. Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2022 sind die Strompreise damit um 21 Prozent gestiegen, die Gaspreise um über 31 Prozent.
Der Preisanstieg der vergangenen Monate vollzog sich unangeachtet der gesunkenen Großhandelspreise für Strom und Gas. Mit dem Argument langfristiger Beschaffungsstrategien geben viele Versorger die Entlastungen erst mit deutlicher Verzögerung an ihre Kunden weiter.
Anders die Situation bei Nicht-Haushaltskunden: Unternehmen, Behörden und andere Energie-Großverbraucher profitierten im ersten Halbjahr von kurzfristigeren Vertragsstrukturen gegenüber Haushaltskunden. Dementsprechend machten sich die gesunkenen Großhandelspreise für Strom und Gas hier unmittelbar bemerkbar.
Unternehmen zahlten in der ersten Jahreshälfte 2023 im bundesweiten Schnitt 7,69 Cent pro Kilowattstunde Erdgas - ein Minus von knapp fünf Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2022. Strom kostete Gewerbekunden durchschnittlich 20,71 Cent pro Kilowattstunde und damit 0,1 Prozent weniger als im Halbjahr zuvor. Dabei profitierten insbesondere verbrauchsintensive Unternehmen von Entlastungen.
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de