Strom- und Gaspreisbremse: Verbraucherzentralen melden zahlreiche Probleme

Strom- und Gaspreisbremse: Verbraucherzentralen melden zahlreiche Probleme

01.08.2023 | Energienachrichten

Bei der Umsetzung der Energiepreisbremsen kommt es häufig zu Problemen - das besagt eine aktuelle Marktanalyse des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv). Demnach monieren viele Kunden zu hohe Abschlagsforderungen von Energieversorgern.

Streitfälle zwischen Verbrauchern und Versorgern

Der vzbv hat im Hinblick auf die seit Jahresbeginn geltenden Preisbremsen für Strom und Gas mehr als 1.600 Rückmeldungen von Verbrauchern ausgewertet. In mehr als der Hälfte der Fälle wurden zu hohe Abschläge gemeldet. In gut einem Viertel der Beschwerden monierten die Betroffenen außerdem falsch berechnete Jahresverbrauchsprognosen. Auch wurden den Verbraucherzentralen Problemfälle von Verbrauchern geschildert, die ihren Strom- oder Gasanbieter zum 1. März 2023 gewechselt haben, dem Starttag der Preisbremsen. Aufgrund einer Gesetzeslücke wurden diesen Haushalten keine rückwirkenden Entlastungen für Januar und Februar gewährt.

"Die Energiepreisbremsen sollen die Menschen unbürokratisch entlasten. Vielfach ist das Gegenteil eingetreten: Verbraucher:innen berichteten von überhöhten Abschlagsforderungen, sie wurden schlecht informiert und landeten bei Rückfragen in Hotline-Warteschleifen. Vor allem in Krisenzeiten brauchen die Menschen einen gut erreichbaren Kundenservice", kommentiert vzbv-Vorständin Ramona Pop.

Mammut-Aufgabe für Energieversorger

Der Branchenverband BDEW sieht die Versorgungsunternehmen in Deutschland angesichts des hohen bürokratischen und technischen Aufwands bei der Umsetzung der Energiepreisbremsen zu Unrecht kritisiert und teilt mit: "Die Energieversorger haben in den vergangenen Monaten Unglaubliches geleistet angesichts der Herausforderungen, vor der sie mit Blick auf die sichere Energieversorgung und der Umsetzung der überaus komplexen Preisbremsengesetze konfrontiert waren und sind. Mit den Preisbremsengesetzen haben die Energieversorger mit erheblichem Aufwand in extrem kurzer Zeit eine staatlich gesetzte Preisbremse für rund 40 Millionen Haushalte umgesetzt. Es ist klar, dass es bei einer solchen Mammut-Aufgabe in Einzelfällen zu Problemen kommen kann. Für den absolut größten Teil der Millionen Kundinnen und Kunden konnten die Preisbremsen allerdings reibungslos umgesetzt werden."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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