Nutzung von Balkon-Solaranlagen soll vereinfacht werden

Nutzung von Balkon-Solaranlagen soll vereinfacht werden

16.01.2023 | Energienachrichten

Die Nutzung kleiner, steckerfertiger Solaranlagen, die beispielsweise auch auf Balkonen von Mietwohnungen betrieben werden können, soll erleichert werden. Der zuständige Elektrotechnikverband VDE hat ein entsprechendes Positionspapier veröffentlicht.

Betrieb über herkömmliche Steckdosen und Stromzähler

Der VDE-Empfehlung zufolge sollen Balkon-Solaranlagen mit einer Leistung bis zur "Bagatellgrenze" von 800 Watt künftig an das Hausnetz angeschlossen werden können. "Geduldet" würden dabei auch herkömmliche Schuko-Steckdosen.

Ebenso zulässig sein soll künftig der Betrieb von Balkonanlagen an jedem Stromzähler-Typ - also selbst an Zählern, die sich rückwärts drehen, wenn gerade mehr Strom ins Hausnetz eingespeist als verbraucht wird.

Auch die Anmeldung der Anlagen soll vereinfacht werden und künftig nur noch bei der Bundesnetzagentur erforderlich sein, nicht mehr bei den örtlichen Netzbetreibern.

"Durchbruch" für Balkon-PV

Sönke Tangermann, Vorstand der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy, lobt die Vorschläge: "Diese Änderungen sind schon seit langem überfällig. Dass sie nun endlich kommen, ist ein echter Durchbruch." Er kritisiert jedoch zugleich: "Alleine wir von Green Planet Energy setzen uns schon seit 2016 intensiv für Balkon-PV ein. Schon damals konnten Module mit zertifizierten Wechselrichtern de facto sicher über eine Schuko-Steckdose betrieben werden. Durch die massive Blockade vor allem von Netzbetreibern haben wir Jahre für die Energiewende verloren, zahllose Kilowattstunden an sauberer Energie sind uns so entgangen."

Tangermann ist sich sicher: Die Umsetzung der VDE-Vorschläge in Produktnormen und Gesetzen werde es Millionen Mietern erleichtern, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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