Solarstrom im Mietshaus - Initiative für Balkonkraftwerke

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine neue Initiative für die dezentrale Energiewende vorgestellt: Im Mittelpunkt stehen Steckersolaranlagen, sogenannte "Balkonkraftwerke", die auch von Mietern in Mehrfamilienhäusern betrieben werden können.

Steckersolaranlagen für Mietwohnungen

Die kleinen, steckerfertigen Solaranlagen für Balkon, Terrasse, Garagendach oder Vorgarten sind eine einfache und effektive Möglichkeit, klimafreundlichen Sonnenstrom dezentral zu erzeugen. Auch Mieter können damit ihre Stromrechnung senken und zugleich die eigene Klimabilanz verbessern.

Würden in allen Wohnungen in Deutschland Steckersolargeräte installiert, so rechnet die DUH vor, könnte dadurch mindestens ein großes Braunkohlekraftwerk ersetzt werden. Bis 2030 würden damit mehr als 50 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Rahmenbedingungen für Balkonkraftwerke verbessern

Ziel der neuen Initiative ist es, die bestehenden rechtlichen und technischen Hürden für Balkonkraftwerke schnellstmöglich zu minimieren. Denn bislang, so die Umwelthilfe, würden Verbrauchern in Deutschland zahlreiche Steine in den Weg gelegt - von der Frage nach dem korrekten Stecker, über den geforderten Zählerwechsel bis hin zur Zustimmung des Vermieters.

In den nächsten Wochen und Monaten will sich die DUH gemeinsam mit weiteren Akteuren für die dringend benötigten Änderungen der politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen stark machen. Auf diese Weise soll die breite Bevölkerung an der Energiewende beteiligt werden - auch Mieter und nicht wie bislang vorrangig Eigenheimbesitzer.

Energiewende als "Mitmachprojekt" für alle

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, kommentiert:: "Statt Entlastungspakete nach dem Gießkannenprinzip fordern wir von der Bundesregierung, endlich den viel beschworenen Turbo beim Ausbau der Erneuerbaren zu zünden. (...) Was wir brauchen, ist ein bundesweites Förderprogramm für Balkonkraftwerke. (...) Denn hier liegt ein zentraler Hebel, um die Energiewende endlich zu einem Mitmachprojekt für die ganze Bevölkerung zu machen. Konkret sollte die sinnfreie Diskussion über die Art der Einspeisesteckdose beendet, der kostenlose und schnelle Zählertausch durch die örtlichen Netzbetreiber garantiert und das Wohneigentumsrecht reformiert werden."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de