Strompreis 2022 bei über 37 Cent pro Kilowattstunde

Strompreis 2022 bei über 37 Cent pro Kilowattstunde

09.05.2022 | Energienachrichten

Die Strom- und Gaspreise in Deutschland steigen seit Monaten, der Ukraine-Krieg hat die Lage auf den Energiemärkten nochmals verschärft. Wie konkret sich dies bei den aktuellen Kosten für Verbraucher bemerkbar macht, hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) berechnet.

Haushaltsstrompreis um 15,5 Prozent gestiegen

Laut BDEW-Zahlen liegt der Durchschnittspreis der Stromtarife für Haushaltskunden im bisherigen Jahresmittel bei 37,14 Cent pro Kilowattstunde. Das sind 15,5 Prozent mehr als im Jahresmittel 2021 (32,16 ct/kWh).

Kleine und mittlere Industriekunden müssen 2022 im Durchschnitt bislang 31,36 Cent pro Kilowattstunde und damit fast 50 Prozent mehr als im vergangenen Jahr (21,38 ct/kWh) bezahlen.

Gaspreis verdoppelt

Noch deutlicher fällt die Kostensteigerung beim Gas aus: Haushalte in Einfamilienhäusern zahlen laut Branchenverband derzeit im Schnitt 13,77 pro Kilowattstunde und damit fast doppelt so viel wie 2021 (7,06 ct/kWh). Gleiches gilt für Haushalte in Mehrfamilienhäusern.

Beschaffungskosten haben sich vervielfacht

"Die Beschaffungskosten, die die Energieversorger für Strom und Gas zahlen müssen, sind in den vergangenen Monaten extrem gestiegen. Seit Beginn des vergangenen Jahres haben sich die Großhandelspreise für Strom vervierfacht, die für Gas fast verfünffacht", begründet BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae den Preistrend und warnt gleichzeitig: "Aufgrund langfristiger Beschaffungsstrategien der Energieversorger über mehrere Jahre kommen die Preisentwicklungen an den Großhandelsmärkten nur mit Verzögerung bei den Kundinnen und Kunden an. Je länger das Preisniveau hoch bleibt, desto mehr werden sich die Großhandelspreise jedoch in den Tarifen niederschlagen und diese auch auf längere Sicht beeinflussen."

Entlastung schaffen, Energie sparen

Andreae fordert die Bundesregierung ausdrücklich zu weiteren Entlastungsmaßnahmen auf: "Die Abschaffung der EEG-Umlage allein kann die extrem gestiegenen Beschaffungskosten nicht abfedern. So sollte die Bundesregierung zum Beispiel die Senkung der Stromsteuer auf das europäisch zulässige Mindestmaß und die Senkung der Mehrwertsteuer auf Strom und Gas von 19 auf 7 Prozent prüfen. Auch das im Koalitionsvertrag angekündigte Klimageld sollte weiter vorangetrieben und durch eine Energiekostenkomponente ergänzt werden."

Auch müsse die Bevölkerung stärker über einen effizienteren Umgang mit Energie und Einsparmöglichkeiten bei Strom und Gas informiert werden, so Andreae: "Energiesparen senkt nicht nur die Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern trägt auch dazu bei, dass unsere Gasspeicher befüllt werden und damit für eine Engpasssituation vorgesorgt werden kann."

-> Strompreise in Deutschland

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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