Rekord-Gaspreise - Verbrauchern droht teure Heizperiode

Rekord-Gaspreise - Verbrauchern droht teure Heizperiode

21.09.2021 | Energienachrichten

Die Großhandelspreise für Erdgas steigen seit Monaten und befinden sich inzwischen auf einem Zehn-Jahres-Hoch. Das bekommen auch die Verbraucher in Deutschland zu spüren: Zahlreiche Gasversorger haben ihre Tarife spürbar verteuert. Marktbeobachter warnen vor einer Kostenwelle und befürchten im Ernstfall sogar Versorgungsengpässe.

Gasanbieter erhöhen Preise um 13 Prozent

Laut Medienberichten haben bereits mehr als 30 regionale Gasanbieter aus dem gesamten Bundesgebiet Preiserhöhungen im September und Oktober vorgenommen bzw. angekündigt. Mit durchschnittlich knapp 13 Prozent fallen die Verteuerungen ungewohnt kräftig aus. Das Beheizen eines Einfamilienhauses kostet Verbraucher damit fast 200 Euro mehr im Jahr.

Wachsende Nachfrage trifft auf leere Speicher

Wie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ermittelt hat, sind die Importpreise für Erdgas allein in der ersten Jahreshälfte 2021 um mehr als 40 Prozent gestiegen. Die Gründe sehen Marktanalysten in verschiedenen Entwicklungen: Zum einen hat sich nach dem Wiederanlaufen der coronabedingt heruntergefahrenen Wirtschaft die weltweite Nachfrage nach Gas wieder normalisiert. Zum anderen sind die europäischen Gasspeicher nach dem vergleichsweise kalten letzten Winter noch nicht wieder aufgefüllt. Die Speicher dienen insbesondere dem Ausgleich von Verbrauchsspitzen.

Weil die in Deutschland befindlichen Gazprom-Speicher zum Teil auffällig niedrige Füllstände aufweisen, vermuten Kritiker zudem eine unter Umständen bewusst herbeigeführte Lage. Die Bundesrepublik befinde sich in einer "Situation mit Erpressungspotenzial", warnt beispielsweise die Bundestagsfraktion der Grünen mit Blick auf das Genehmigungsverfahren für die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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