Energiepreise noch lange nicht auf Vor-Krisen-Stand

Energiepreise noch lange nicht auf Vor-Krisen-Stand

31.10.2023 | Energienachrichten

Aktuelle Auswertungen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Der drastische Energiepreisanstieg des letzten Jahres wurde 2023 zwar gebremst, dennoch sind Strom und Gas in Deutschland weiterhin teuer. Aber: Wechseln lohnt sich.

Energiepreisanstieg setzt sich gebremst fort

Die Statistik zeigt: Die Verbraucherpreise für Haushaltsenergie haben sich im September 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um gut sechs Prozent erhöht. Aber: Im Januar 2023 waren die Energiepreise gegenüber dem Vorjahresmonat noch um knapp 37 Prozent gestiegen. Die Teuerung setzt sich demnach auch in den letzten Monaten des laufenden Jahres fort, allerdings deutlich gebremst.

Insgesamt befinden sich die Preise für Haushaltsenergie noch deutlich über dem Vor-Krisen-Niveau (Corona, Ukraine-Krieg): Aktuell liegen sie um rund 56 Prozent über dem Jahresdurchschnitt 2020.

Gaspreise gehen auf hohem Niveau leicht zurück

Erdgas war im September erstmalig in diesem Jahr für Endverbraucher günstiger als im Vorjahresmonat. Der Preisrückgang von gut fünf Prozent ist jedoch in erster Linie auf die immensen Kosten des Vorjahres infolge der Kriegs- und Krisensituation zurückzuführen. So hatten sich die Gaspreise 2022 nahezu verdoppelt. Die aktuelle Entspannung fällt demgegenüber kaum ins Gewicht.

Strompreise ziehen weiter an

Die Strompreise lagen im September 2023 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 11 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats. Die Privathaushalte in Deutschland müssen also eine weiterhin hohe Kostenlast tragen. Bereits im Vorjahr hatte die Teuerungsrate für Strom bei etwa 20 Prozent gelegen. Der momentane Anstieg fällt demgegenüber zwar moderater, aber trotzdem deutlich spürbar aus.

Hohe Stromkosten vor allem in Grundversorgungstarifen

Unsere tagesaktuellen Strompreisanalysen belegen: Besonders hohe Kosten müssen derzeit vor allem Haushalte tragen, die Strom über die örtliche Grundversorgung beziehen. Im bundesweiten Durchschnitt liegt der Kilowatttundenpreis hier bei 48 Cent und ist gegenüber dem Vorjahr erheblich gestiegen. Alternative Stromanbieter haben ihre Preise im bisherigen Jahresverlauf dagegen deutlich nach unten korrigiert: Die aktuell günstigsten Stromtarife liegen unter 30 Cent pro Kilowattstunde.

Das bedeutet für Verbraucher: Durch einen Wechsel vom Grundversorger zu einem günstigen Anbieter - der bereits mit einer zweiwöchigen Kündigungsfrist möglich ist - lassen sich in vielen Fällen Hunderte Euro im Jahr einsparen.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

Energiekosten

Ähnliche Energienachrichten