Deutschland schwächelt im internationalen Energiewende-Vergleich

Deutschland schwächelt im internationalen Energiewende-Vergleich

15.03.2018 | Energienachrichten

Deutschland hat bei den Themen Energiewende und Klimaschutz seine internationale Vorreiterrolle verloren und hinkt inzwischen vor allem den europäischen Nachbarn hinterher. Zu diesem Ergebnis kommt der neue globale Energiewende-Index der Unternehmensberatung McKinsey & Company.

Trotz stabiler politischer Rahmenbedingungen und einer anhaltend guten Wirtschaftslage wird das zentrale Klimaziel Deutschlands für 2020 klar verfehlt. Gleichzeitig liegen die Strompreise in der Bundesrepublik um rund 50 Prozent über dem Durchschnitt von über 100 im Energiewende-Index untersuchten Ländern.

Im Gesamtranking der Studie belegt Deutschland Platz 16. Allerdings schneiden allein in Europa gleich elf Länder besser ab, darunter der weltweite Spitzenreiter Schweden, aber beispielsweise auch Großbritannien und Frankreich.

Besonders negativ fällt die Bundesrepublik beim Indikator "Struktur des Energiesystems" auf: Platz 110 von 114. Ursächlich ist vor allem Deutschlands Abhängigkeit vom Kohlestrom, dessen Anteil noch immer bei mehr als 40 Prozent liegt. In der Kategorie "Umwelt- und Klimaschutz" belegt Deutschland Platz 61 im internationalen Ranking, hauptsächlich wegen vergleichsweise hoher CO2-Emissionen, die seit Jahren stagnieren. Auch die hohen Strompreise für Privathaushalte und Industrie schmälern die Bilanz der Bundesrepublik. Beim Indikator "Versorgungssicherheit" zählt Deutschland hingegen weiterhin zu den bestplatzierten Ländern der Welt.

© 2018 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz


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