Kühlschränke, Waschmaschinen, Fernseher und andere Elektrogeräte müssen so konstruiert sein, dass sie im Schadensfall leichter repariert werden können als dies früher häufig der Fall war. Die EU-Kommission hat dementsprechende Vorgaben für Hersteller beschlossen, um Ressourcen, Klima und Verbraucher gleichermaßen zu schützen.
Laut EU-Regelwerk sollen Elektrogeräte ab Werk so ausgeliefert werden, dass sie leichter reparabel und am Ende ihrer Betriebsdauer gut recycelbar sind. Dies betrifft sowohl klassische Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler als auch Leuchten, Bildschirmgeräte, Netzteile und Elektromotoren. Gültig sind die Vorschriften laut Ökodesign-Richtlinie seit 2021, als zugleich eine reformierte Energieverbauchskennzeichnung für Elektrogeräte in Kraft getreten ist.
Im Kern werden die Gerätehersteller verpflichtet, Ersatzteile in Zukunft für sieben bis zehn Jahre nach Verkauf anzubieten und eine kurzfristige Lieferbarkeit zu gewährleisten. Zudem müssen die Ersatzteile mit allgemein erhältlichen Werkzeugen austauschbar sein und Handwerkern gerätespezifische Informationen zur Verfügung gestellt werden. Das neue Regelpaket schließt auch strengere Energie- und Wassersparvorgaben für bestimmte Geräte ein.
Umweltverbände und Verbraucherschützer loben den Vorstoß der EU, und auch Handwerksbranchen sehen sich gestärkt. Sie klagen schon lange, dass Reparaturen an Geräten der heutigen Generation immer komplizierter und konstruktionsbedingt teils unmöglich werden. Immer wieder wird zudem der Verdacht laut, dass einige Hersteller ihre Produkte zur Umsatzsteigerung bereits im Vorfeld nur für eine begrenzte Lebensdauer auslegen - die sogenannte "geplante Obsoleszenz".
Die Stiftung Warentest titelte im Rahmen einer Testreihe bereits 2018: "Ökologisch ist die Wegwerfstrategie ein Desaster." Berechnungen der Tester ergaben, dass Elektrogeräte, die während einer langen Betriebsdauer mehrfach repariert werden, gegenüber dem Neukauf spürbar Energie und andere Ressourcen einsparen. Der Umweltverband BUND vertritt denselben Standpunkt: Bei einem längeren Lebenszyklus würden die durch Herstellung, Vertrieb, Nutzung und Entsorgung anfallenden Ressourcen geschont. Deshalb könne eine Verlängerung der Lebensdauer von Elektrogeräten nicht nur das Portemonnaie der Verbraucher entlasten, sondern der EU auch erhebliche Emissionen ersparen.
Wie viel Strom verbraucht ein Kühlschrank pro Jahr? Wie viel Energie benötigen Waschmaschine, Fernseher und Computer? Und welche Kosten fallen dafür im Single-, Paar- oder Familienhaushalt an? Wir verraten es Ihnen in unserer Service-Rubrik rund um das Thema "Stromverbrauch von Elektrogeräten". Hier erfahren Sie unter anderem, wie sich der durchschnittliche Strombedarf Ihrer Haushaltsgröße berechnet, welches Elektrogerät wie viel Energie verbraucht, wo potenzielle Stromfresser lauern und wie Sie diese aufspüren und beseitigen können.