Marktforschrer schätzen den weltweiten Bestand an Kühlschränken für das vergangene Jahr 2015 auf rund 1,33 Milliarden Geräte - die meisten davon technisch veraltet. Ein jeder dieser Kühlschränke verbraucht im Schnitt etwa 480 Kilowattstunden pro Jahr. Zum Vergleich: Selbst ein deutlich in die Jahre gekommener Fernseher bringt es bei mehrstündiger Nutzung pro Tag gerade mal auf ein Drittel dieses Jahresverbrauchs. Der Kühlschrank ist zweifellos einer der größten Energiefresser im Haushalt.
Das Problem: Die grundlegende Technik hat sich seit Jahrzehnten kaum verändert. Der konventionelle Kühlschrank-Motor kennt in der Regel nur zwei Leistungsstufen - keine oder volle Leistung. Durch die aus heutiger Sicht ineffiziente Technik entstehen mitunter erhebliche Stromkosten sowie eine unnötig schlechte Klimabilanz.
In vielen neuen Geräten senken hingegen spezielle Energiespar-Chips den Stromverbrauch um mehr als 30 Prozent. Halbleiter regeln den Stromfluss und passen die Leistung des Motors an den Bedarf an. Die Grundlage bildet ein Frequenzumwandler, auch Inverter genannt. Das Prinzip dahinter: Damit ein Gerät effizient arbeiten kann, messen Sensoren kontinuierlich Daten - beim Kühlschrank zum Beispiel Temperatur, Feuchtigkeit und Motordrehzahl. Daraus errechnet ein Kleinstcomputer die nötigen Steuerungsbefehle, die in die ideale Drehzahl des Kompressors umgesetzt werden. Dieser Betrieb ist deutlich effizienter, als den Motor ständig komplett ein- und wieder auszuschalten.
Pro Kühlschrank reduziert die Inverterisierung den Stromverbrauch um durchschnittlich 144 Kilowattstunden pro Jahr. Bei 1,2 Milliarden Geräten alter Bauart ergibt sich ein weltweites Sparpotenzial von jährlich 172 Terawattstunden. Diese Strommenge übersteigt beispielsweise den kompletten Jahresbedarf eines Landes wie Schweden.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft