Leitfaden zum Brandschutz bei Solaranlagen

Leitfaden zum Brandschutz bei Solaranlagen

17.04.2015 | Energienachrichten

Knapp vier Jahre hat ein Forscherteam aus Deutschland und der Schweiz die Brandrisiken beim Betrieb von Photovoltaikanlagen untersucht. Nun liegen die Ergebnisse in Form eines über 300 Seiten starken Leitfadens vor, der unter Federführung des TÜV Rheinland und des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) entstanden ist. Der Bericht mit Empfehlungen für eine brandschutzgerechte Planung und Installation sowie den sicheren Betrieb von Solaranlagen kann unter www.pv-brandsicherheit.de im Internet abgerufen werden.

Florian Reil, Geschäftsfeldleiter Solarenergie beim TÜV Rheinland, fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen: "Brandrisiken bei Solaranlagen sind gering, aber sie lassen sich leicht noch weiter reduzieren. Dazu können eine verbesserte Qualifizierung der Installateure, eine technische Abnahme und regelmäßige Überprüfung der Anlagen sowie schließlich neue technische Entwicklungen wie Detektoren für gefährliche Lichtbogen beitragen." Die häufigsten Brandursachen seien Installationsfehler, gefolgt von Produkt- und Planungsmängeln.

Die Forscher konnten in den zurückliegenden Jahren mit Gewissheit in rund 210 Fällen feststellen, dass Brände durch Photovoltaikanlagen verursacht wurden. Davon blieb der Schaden in 130 Fällen auf die Anlage selbst begrenzt. Zum Vergleich: In Deutschland sind mittlerweile mehr als 1,5 Millionen Solaranlagen in Betrieb. Nach Ansicht der Experten sei für die kommenden Jahre allerdings ein gewisser Anstieg von Bränden absehbar, denn mit zunehmender Alterung der Materialien steige durch Isolationsfehler, Kontaktprobleme und Übergangswiderstände auch das Brandrisiko. Vor diesem Hintergrund sei der jetzt veröffentlichte technische Leitfaden besonders wichtig, da er Hilfen zur Reduzierung dieser Risiken biete.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Solarthermie

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