Cloud Computing hat schlechte Klimabilanz

Cloud Computing hat schlechte Klimabilanz

19.04.2012 | Energienachrichten

Laut einer neuen Greenpeace-Studie führt das momentane Wachstum im "Cloud Computing", dem Speichern von Daten und Programmen im Netz, zu einer rasant steigenden Nachfrage nach Kohle- und Atomstrom. Hierfür zeichnen sich vor allem die Branchenriesen Apple, Amazon und Microsoft verantwortlich.

"Rund um den Globus teilen Menschen ihre Fotos und Musik in der Cloud", so Gerald Neubauer, Energie-Experte bei Greenpeace. "Innovative und profitable Unternehmen wie Apple, Amazon und Microsoft setzen auf dreckigen Kohle- und Atomstrom - als ob das ihren Kunden egal wäre. Da irren sie sich." Im vorliegenden Bericht "How clean is your cloud?" wird von Greenpeace eine deutliche Spaltung in "saubere" und "dreckige" IT-Marken dargestellt. Während Unternehmen wie Google, Yahoo und Facebook ihre für die Clouds benötigten Rechenzentren zunehmend auf erneuerbare Energien umstellen, versorgen sich Apple, Amazon und Microsoft überwiegend mit Kohle- und Atomstrom. Apple führt die Liste der "dreckigen" IT-Firmen an - 55 Prozent des Energiebedarfs für das Cloud Computing deckt der Konzern mit Kohlestrom, 27 Prozent stammen aus der Atomkraft.

Für den rasant wachsenden Bedarf an virtuellen Datenspeichern werden mittlerweile Rechenzentren errichtet, deren Energieverbrauch zum Teil so hoch ist wie der Bedarf von 250.000 europäischen Haushalten. Wenn die Cloud ein Land wäre, so rechnet die Greenpeace-Studie vor, hätte dieses den weltweit fünfthöchsten Stromverbrauch. Innerhalb der nächsten Jahre werde sich dieser sogar noch verdreifachen.

© 2012 StromAuskunft

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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