Atomkraft spaltet Europa - StromAuskunft Energienachrichten

Atomkraft spaltet Europa

07.12.2011 | Energienachrichten

Das Thema Atomausstieg hat in den vergangenen Monaten der Nach-Fukushima-Zeit deutlich aufgezeigt, dass es in Europa momentan keine einheitliche Energiepolitik gibt. Die Konsequenzen der bislang nicht koordinierten Aktivitäten sind aktuell vor allem im Osten der EU zu beobachten, wo innerhalb eines relativ kleinen Gebietes drei neue Kernkraftwerke entstehen - zwei in Polen und eins in Litauen. Hinzu kommen noch zwei künftige Meiler in Russland und Weißrussland.

Der Energieexperte Prof. Dr. rer. Pol. Georg Erdmann von der TU Berlin hält es angesichts der aktuell unterschiedlichen Strategien für weitaus sinnvoller, Energiefragen in der EU künftig gemeinsam zu koordinieren. Nur im Zusammenspiel könne jeder Einzelstaat die Entwicklung der eigenen Energiewirtschaft optimieren. Darüber hinaus ist Erdmann der Meinung, dass Deutschland zur Deckung seines Energiebedarfs durchaus Atomstrom aus Nicht-EU-Ländern importieren könnte. Beispielsweise wird einer der zwei Reaktoren des russischen AKW-Neubaus mit der Kapazität von 1.200 Megawatt ausschließlich Export-Strom produzieren. Erdmann: "Wenn die Leitungen da sind, kann die Energie natürlich auch exportiert werden und warum soll man das nicht machen?"

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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