Atomkraftwerke: EU-Sicherheitsstandards gefordert

Atomkraftwerke: EU-Sicherheitsstandards gefordert

24.03.2011 | Energienachrichten

Einheitliche Sicherheitsstandards für Atomkraftwerke in der EU - diese Forderung stellt der Naturschutzbund Deutschland (NABU) an den heute beginnenden EU-Gipfel. Die bisherigen Beschlüsse der Energieminister seien angesichts der Atomkatastrophe in Japan laut NABU-Präsident Olaf Tschimpke völlig unzureichend: "Es ist absolut unverantwortlich, sich jetzt nur auf einen Fahrplan für eine freiwillige Sicherheitsprüfung der Atomkraftwerke zu einigen." Die bereits dritte Katastrophe des atomaren Zeitalters beweise endgültig, dass die Kernenergie weder sicher noch beherrschbar sei.

Die Energieminister der EU haben sich bislang lediglich auf die Entwicklung eines "Stress Tests" und "freiwillige Schritte der nationalen Behörden und Betreiber" verständigen können. Dies werde nach Auffassung des NABU den Risiken der Atomkraft im dichtbesiedelten Europa keinesfalls gerecht. Zudem müsse der seit 1957 bestehende Euratom-Vertrag endlich geändert werden. "Obwohl nur die Hälfte aller Mitgliedstaaten überhaupt Atomkraftwerke haben, zwingt der Euratom-Vertrag alle Mitgliedstaaten in eine Zwangsgemeinschaft zur Finanzierung der Atomenergie und Kernforschung", so Claus Mayr, Vertreter des NABU in Brüssel. So habe allein Deutschland die Atomkraft in den letzten Jahrzehnten mit über 200 Milliarden Euro subventioniert. Knapp drei Milliarden davon wurden im Rahmen des Euratom-Vertrages aufgewendet. Olaf Tschimpke: "Das muss schleunigst ein Ende haben. In Zukunft dürfen öffentliche Gelder nur noch in den Ausbau der erneuerbaren Energien fließen."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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