Gute Nachrichten für Stromkunden: Ab dem 1. Januar 2026 greift das neue Strompreis-Entlastungspaket der Bundesregierung. Durch milliardenschwere Zuschüsse sollen die Netzentgelte sinken – und damit auch die Gesamtstrompreise für Haushalte und Unternehmen. Doch wie groß ist die Entlastung tatsächlich? Und wer profitiert am meisten?
Was beschlossen wurde
Nach dem starken Anstieg der Energiepreise in den Jahren 2022 und 2023 hat die Bundesregierung ein Maßnahmenpaket beschlossen, um Verbraucher langfristig zu entlasten. Kern des Pakets ist ein jährlicher Bundeszuschuss von rund 6,5 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds. Dieses Geld geht direkt an die vier Übertragungsnetzbetreiber – 50Hertz, TenneT, TransnetBW und Amprion – und senkt so die Netzentgelte, also den Preisanteil für die Nutzung der Stromnetze.
Ziel ist, die Strompreise dauerhaft zu stabilisieren und insbesondere die steigenden Kosten des Netzausbaus abzufedern, die durch den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien entstehen.
Ab 1. Januar 2026 gilt unter anderem:
- Die Gasspeicherumlage wird abgeschafft.
- Ein Bundeszuschuss von rund 6,5 Milliarden Euro senkt die Netzentgelte im Strombereich.
- Haushalte und Unternehmen sollen gemeinsam um rund 10 Milliarden Euro pro Jahr bei den Energiekosten entlastet werden
Im Schnitt sinken die Netzentgelte für Haushalte laut Energiedienstleister ene't brutto um ca. 2,22 ct pro Kilowattstunde (kWh). Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 3.500 kWh spart dadurch im Schnitt ca. 77 €/Jahr.
Beispielrechnung:
| Haushalt | Verbrauch | Durchschnittliche Ersparnis | Ersparnis/Jahr |
|---|---|---|---|
| Single | 2000 kWh | 2,2 ct/kWh | 44 € |
| 2 Personen | 3500 kWh | 2,2 ct/kWh | 77 € |
| 3 Personen | 4250 kWh | 2,2 ct/kWh | 93,50 € |
| 4 Personen | 5000 kWh | 2,2 ct/kWh | 110 € |
| Haushalt mit Wärmepumpe und Elektroauto | 10.000 kWh | 2,2 ct/kWh | 220 € |
Tabelle: Durchschnittliche Ersparnis für Haushalte in Deutschland bei einer Senkung der Netzengelt um 2,2 Cent pro kWh.
Wichtig: Nur weil „die Netzentgelte gesenkt werden“, heißt das nicht automatisch, dass jeder Kunde die volle Entlastung bekommt. Denn Stromanbieter sind nicht verpflichtet, sinkende Netzentgelte an die Kunden weiterzugeben. Nur wer seinen Stromanbieter oder Tarif prüft, kann sicherstellen, dass die sinkenden Netzentgelte auch beim Endpreis ankommen.
Die Entwicklung der Netzentgelte fällt regional sehr unterschiedlich aus. Während einige Verteilnetzbetreiber ihre Entgelte 2026 deutlich senken, erhöhen andere sie teilweise. Besonders im ländlichen Raum oder in Regionen mit hoher Netzauslastung kann es zu größeren Abweichungen kommen. Die Bundesnetzagentur hat für fünf große Netzgebiete exemplarisch berechnet, wie stark Haushalte ab 2026 von den niedrigeren Netzentgelten profitieren könnten.
Hier ist die Entlastung am größten:
Avacon (Nordwest): 2,58 ct/kWh
Hamburger Energienetze (Norden): 2,38 ct/kWh
Hier fällt die Entlastung geringer aus:
E.DIS (Nordost): 1,27 ct/kWh
Bayernwerk (Süden): 1,36 ct/kWh
SWM (Süden): 1,48 ct/kWh
Wichtig: Die Netzbetreiber senken zwar ihre Entgelte. Je nach Netzgebiet schwankt die Entlastung also deutlich – zwischen gut einem und fast zweieinhalb Cent pro Kilowattstunde. – ob diese Einsparungen aber vollständig bei den Endkunden ankommen, hängt von den Stromanbietern ab. Verbraucher sollten daher genau prüfen, ob ihr Anbieter die gesunkenen Netzentgelte weitergibt – oder ob sich ein Anbieterwechsel lohnt.
Weitere Maßnahmen der Bundesregierung
Neben der Senkung der Netzentgelte enthält das Entlastungspaket weitere Punkte:
- Abschaffung der Gasspeicherumlage ab 2026
- Verstetigung der Stromsteuer-Entlastung für produzierendes Gewerbe und Landwirtschaft
Das Gesamtvolumen der Energie-Entlastung beträgt rund 10 Milliarden Euro pro Jahr. Diese Maßnahmen sollen den Energieverbrauch insgesamt bezahlbarer machen und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft stärken.
Die Strompreise dürften 2026 etwas sinken, vor allem dank der niedrigeren Netzentgelte. Doch die tatsächliche Entlastung hängt davon ab, ob Anbieter die Reduktion an ihre Kunden weitergeben.
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