Verbraucherzentrale: Stromanbieterwechsel lohnt sich

Verbraucherschützer weisen auf die derzeit hohen Preisunterschiede zwischen Stromtarifen der Grundversorgung und Alternativangeboten hin. Ein Wechsel lohne sich in vielen Fällen.

Hohe Strompreise in der Grundversorgung

Christina Wallraf von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat im Interview mit der ARD die momentan hohe preisliche Vielfalt auf dem Strommarkt betont. Besonders bei Grundversorgern lägen die Strompreise aktuell höher als bei anderen Anbietern. Daher rät die Verbraucherschützerin: "Ein Anbieterwechsel lohnt sich in vielen Fällen. Aus der Grundversorgung kann man jederzeit mit zweiwöchiger Kündigungsfrist wechseln." Bei Sondertarifen hänge die Frist von der vereinbarten Vertragslaufzeit ab.

Allerdings warnt Wallraf davor, bei der Tarifwahl nur den Preis im Blick zu haben: "Kunden sollten darauf achten, ob der potenzielle neue Anbieter in der Vergangenheit negativ aufgefallen ist, zum Beispiel weil er Kunden in der Krise vorzeitig aus laufenden Verträgen entlassen hat."

Wechselersparnis von 600 Euro möglich

Tatsächlich belegen unsere tagesaktuellen Strompreis-Analysen: In der Grundversorgung kostet Strom im bundesweiten Schnitt momentan 47,57 Cent pro Kilowattstunde. Demgegenüber liegen die günstigsten Alternativangebote durchschnittlich bei 30,31 ct/kWh.

Dementsprechend spart ein Haushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden durch einen Wechsel vom Grundversorger zum günstigsten Stromtarif momentan gut 600 Euro.

Langfristige Perspektive bei Strompreisen

Umweltökonom Andreas Löschel von der Ruhr-Universität Bochum befürchtet für die kommenden Jahre dennoch ein tendenziell hohes Strompreisniveau. Grund sei der zwangsläufig steigende Strombedarf durch immer mehr E-Autos, Wärmepumpen etc.

Aus klimapolitischer Sicht sei günstiger Strom wichtig, so Löschel, weil er den Umstieg auf klimafreundliche Technologien, unter anderem im Verkehrs- und Gebäudesektor, ermögliche. Umso wichtiger sei der zügige Ausbau erneuerbarer Energien.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de