Verbraucherschützer kritisieren Schreckensszenarien

Verbraucherschützer kritisieren Schreckensszenarien von explodierenden Energiepreisen

15.07.2022 | Energienachrichten

Szenarien von kalten Wohungen und explodierenden Strom- und Gasrechnungen schüren "Angst und Verunsicherung" unter den Menschen in Deutschland - kritisiert aktuell der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die Bundesregierung unternehme jedoch nicht genug, um die Verbraucher vor den Folgen der Energiekrise zu schützen.

"Die Bundesregierung unternimmt zu wenig"

Ramona Pop, Vorständin des vzbv, sagt: "Der Bundeswirtschaftsminister spricht inzwischen von einem Albtraum-Szenario bei einem Gaslieferstopp aus Russland, der Kanzler gar von sozialem Sprengstoff - aber die Bundesregierung unternimmt zu wenig, um Verbraucher:innen zu schützen. Dass zudem der Bundeswirtschaftsminister geltendes Recht in Frage stellt, wonach Verbraucher:innen im Falle eines Gasnotstandes vorrangig versorgt würden, verstärkt die Verunsicherung der Menschen. Bitte sprechen Sie Klartext, Herr Minister!"

Drittes Entlastungspaket nötig

Die Bundesregierung müsse für den Ernstfall Vorsorge treffen - und zwar nicht nur für strauchelnde Energieunternehmen, sondern vor allem für die Menschen, fordert der vzbv. Konkret bedeute das: Die Bundesregierung müsse jetzt ein drittes Entlastungspaket vorbereiten, denn Haushalte mit geringem und zunehmend auch mit mittlerem Einkommen könnten bei explodierenden Energiepreisen ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen. Besonders wichtig sei ein höherer Heizkostenzuschuss, gekoppelt an die tatsächliche Preisentwicklung.

Appell an alle: "Energie sparen!"

Der vzbv schließt sich der Idee von Bundesverbraucherschutzministerin Lemke für ein Moratorium für Strom- und Gassperren an und fordert Klarheit bei der Umsetzung. Darüber hinaus sendet Ramona Pop einen klaren Appell: "Das Gebot der Stunde lautet für alle: Energie sparen. Hier müssen sich alle ihrer Verantwortung stellen, Industrie, Handel, Gewerbe, der öffentliche Sektor und die Privathaushalte. Aber bitte fair, gerecht und transparent."

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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