Expertenprognose: Erneuerbare Energien senken Strompreis

Expertenprognose: Erneuerbare Energien senken Strompreis

29.11.2021 | Energienachrichten

Die Pläne der Ampel-Koalition zum beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien werden die Strompreise für Verbraucher in Deutschland spürbar senken. So lautet das Fazit einer aktuellen Analyse der Berliner Energiemarktexperten von Aurora Energy Research.

13 Prozent geringere Strompreise bis 2030

Aurora Energy Research sagt: Die Großhandelspreise für Strom werden anhand der Ampel-Pläne im Jahr 2030 um 13 Prozent niedriger sein als bei Fortsetzung der aktuellen Entwicklung. Dass die Emissionen des Stromsektors durch mehr erneuerbare Energien bis zum Ende des Jahrzehnts erheblich sinken, glauben die Marktanalysten hingegen nicht. Begründung: Der Strombedarf steige durch die zunehmende Elektrifizierung anderer Sektoren insgesamt deutlich an.

Ampel-Koalition beschleunigt die Energiewende

Der Koalitionsvertrag der kommenden Bundesregierung sieht einen klar beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien vor: Bis 2030 soll die Kapazität von Wind- und Solarenergie von heute knapp 110 auf 320 bis 350 Gigawatt ansteigen - die Pläne der bisherigen Regierung zielten auf gut 190 Gigawatt ab.

"Dazu kommen noch das Vorziehen des Kohleausstiegs auf idealerweise 2030, eine Reform des bestehenden Strommarktdesigns, eine Beschleunigung der Wasserstoffstrategie sowie die Abschaffung der EEG-Umlage", sagt Casimir Lorenz, Energiemarktexperte bei Aurora Energy Research. "All diese Pläne beeinflussen die Entwicklung des Strommarkts erheblich, wie unsere Berechnungen zeigen."

Ampel-Pläne: 80 Prozent Ökostrom bis 2030

DIe Analyse kommt zu dem Schluss: Trotz des hohen zusätzlichen Strombedarfs senke der massive Ausbau der Erneuerbaren die durchschnittlichen Großhandelsstrompreise merklich. Grund dafür sei, dass die hohe Ökostrommenge die steigende Nachfrage überkompensiere.

Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch steigt mit den Plänen der neuen Regierung auf 80 Prozent im Jahr 2030 und liegt damit um ein Drittel höher als die bislang geplanten 60 Prozent.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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