Hürde für Balkon-Solarmodule gefallen

Hürde für Balkon-Solarmodule gefallen

20.03.2017 | Energienachrichten

Auf Druck der Energiegenossenschaft Greenpeace Energy hat Deutschlands größter Verteilnetzbetreiber Westnetz im Streit um die Nutzung kleiner Solarmodule für Balkone und Terrassen eingelenkt. Ab sofort ermöglicht das Unternehmen den Anschluss der Module bis zu einer Leistungsgrenze von 300 Watt ohne sonstige Auflagen.

"Das Einlenken von Westnetz ist ein Durchbruch für die städtische Energiewende in Bürgerhand", kommentiert Sönke Tangermann, Vorstand bei Greenpeace Energy. "Damit bekommen Millionen von Mietern die Chance, sauberen Strom zu erzeugen und selbst zu verbrauchen." Möglich geworden sei dieser Erfolg durch ein von Greenpeace Energy unterstütztes Verfahren vor der Bundesnetzagentur. Westnetz, die Netztochter der RWE-Schwester Innogy, hatte den Anschluss der Mini-Solaranlagen zuvor aufgrund vermeintlicher Sicherheitsrisiken blockiert.

"Die anderen deutschen Netzbetreiber müssen dem Vorbild von Westnetz nun folgen", fordert Tangermann. "Noch aber schüchtern viele Betreiber Mini-Solar-Interessenten massiv ein. Dabei sind moderne Module völlig sicher im Betrieb." In den Niederlanden, so berichtet Tangermann, würden bereits rund 200.000 Haushalte kleine Anlagen für Balkon oder Terrasse ohne Probleme nutzen. In Deutschland würden veraltete technische Normen und gesetzliche Regeln den Einsatz hingegen hemmen.

"Stecker-Solar-Geräte für den Balkon sind für Mieter oft die einzige Option, einen eigenen Beitrag zu einer klimafreundlichen dezentralen Energieversorgung zu leisten", sagt Marcus Vietzke von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) in Berlin. "Wenn die Nutzung unkompliziert möglich ist, könnten allein in Deutschland mehrere Gigawatt an Stecker-Solar-Geräten installiert werden. Dies entspricht der Leistung großer Braunkohlekraftwerke mit hohem CO2-Ausstoß."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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