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BUND fordert Neustart beim Netzausbau

24.11.2014 | Energienachrichten

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat für die Planung zusätzlicher Stromleitungen in Deutschland einen Neustart gefordert. Es sei nicht erkennbar, dass die bisherige Planung den Klimaschutzzielen und den Anforderungen der Energiewende gerecht werde. Der Netzausbau müsse sowohl einer Umweltprüfung unterzogen als auch unter stärkerer Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt werden.

Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND: "Die Stromtrassen-Pläne gehören auf den Prüfstand. Überprüft werden muss vor allem, ob die vorgeschlagenen Stromtrassen überhaupt notwendig sind. Stattdessen machen die Netzbetreiber und die Bundesregierung Druck unter anderem für den Bau der Gleichstromtrasse vom Osten Deutschlands nach Bayern. Trotz massiver Zweifel an der Notwendigkeit dieser Leitung und trotz neuer Rahmensetzungen durch das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz wollen die Netzbetreiber in beiden Richtungen jetzt sogar Verlängerungen der Trasse durchsetzen. Es drängt sich der Verdacht politischer Einflussnahme auf das Verfahren der Netzplanung geradezu auf."

Laut Netzexperte Christian von Hirschhausen von der Technischen Universität Berlin spiegelt der momentane Netzentwicklungsplan nicht die Ziele der Energiewende wider. Diesbezüglich sei vor allem die angesprochene Ost-Süd-Stromtrasse überflüssig. "Diese Leitung soll klimaschädlichen Braunkohlekraftwerken möglichst viele Volllaststunden ermöglichen. Damit konterkariert diese Planung die Klimaschutzziele der Bundesregierung", so der Experte. Grundlage des Netzentwicklungsplans sei ein veraltetes Energieszenario. Das inzwischen novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz führe zu einer Verlangsamung des Ausbaus erneuerbarer Energien, insbesondere der Offshore-Windkraft. Deshalb müsse der konkrete Stromleitungsbedarf neu berechnet werden.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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