Solar-Branche vor erster Krise - StromAuskunft Energienachrichten

Solar-Branche vor erster Krise

18.03.2009 | Energienachrichten

Erstmals in ihrer Geschichte korrigiert die deutsche Solar-Branche nach dem Rekordjahr 2008 mit zweistelligen Wachstumsraten ihre Prognosen für 2009 deutlich nach unten. Denn zusätzlich zur aktuellen Konjunktur-Krise entwächst die Photovoltaikindustrie derzeit den Kinderschuhen und muss sich den Herausforderungen eines reifen Marktes stellen.

Nach Aussage von Wirtschaftsexperten zwingen Trends - etwa die Nachfrageverschiebung hin zu internationalen Märkten sowie der drastische Subventionsrückgang - die Unternehmen dazu, radikale Maßnahmen für ihre Zukunftssicherung zu ergreifen. Vor allem prognostizieren die Experten massive Marktverschiebungen. Demnach wird der etablierte, deutsche Photovoltaikmarkt in diesem Jahr zwar weiterhin wachsen, aber aufgrund abnehmender Subventionen stark an Dynamik verlieren. Deutschland hält derzeitig einen 50-prozentigen Anteil am Weltmarkt der Branche. Bis 2020 ist jedoch mit einem deutlichen Zurückfallen hinter ostasiatische Länder, die USA und Australien zu rechnen.

Zwar realisieren die meisten Unternehmen bereits mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Der Fokus lag bisher aber hauptsächlich auf Spanien - ein Markt der sich durch die Reduzierung von Subventionen ähnlich wie Deutschland stark rückläufig entwickelt. Hinzu kommt: Durch den deutlichen Nachfragerückgang anhand der Finanzkrise, der mit dem Aufbau von Kapazitäten während der letzten Jahre kollidiert, entsteht erstmalig ein starkes Überangebot und damit ein "echter Markt". Abnehmer stellen Preisvergleiche an und verstärken somit den Druck auf der Anbieterseite. In Summe führen diese Faktoren zu einem klaren Ergebnis: Sinkende Gewinne und - im schlechtesten Fall - erste Verluste.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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