Ladesäulen-Check: Chaos an der Stromtankstelle

Ladesäulen-Check: Chaos an der Stromtankstelle

29.08.2018 | Energienachrichten

Ausbau und Praktikabilität der öffentlichen Ladeinfrastruktur gelten als eine der Grundvoraussetzungen für den Erfolg der Elektromobilität. Laut Ladesäulen-Check des Hamburger Energie- und IT-Unternehmens LichtBlick wird das Stromtanken jedoch noch immer durch zahlreiche Faktoren erschwert.

"Zugang und Handling sind für E-Auto-Besitzer immer noch wahnsinnig kompliziert und vor allen Dingen teuer", kritisiert Volker Walzer vom Ökostromanbieter LichtBlick. Ursache seien verwirrende Tarifstrukturen sowie unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen und Abrechnungsarten. Kern des Problems sei das weitgehend uneinheitliche Ladesystem in Deutschland, denn die derzeit rund 5.000 Säulen würden von verschiedenen Anbietern zu jeweils eigenen Regeln betrieben. Walzer: "Mal muss man eine App runterladen, dann eine Ladekarte vorher beantragen oder eine SMS senden. Bei manchen muss man sich vorab im Internet registrieren."

Zudem, das zeigt die Analyse, liegen die Preise an den Ladesäulen oft weit über dem, was Verbraucher im Schnitt für Haushaltsstrom bezahlen. Volker Walzer meint: "Kunden sollten einfach ihren Haushaltsstromtarif an jeder Ladesäule tanken können. Dazu sollten die Ladesäulen den Netzen zugeschlagen werden. Man hätte nur eine Karte von seinem Anbieter, mit der man an jeder öffentlichen Ladesäule laden kann, zu genau den Konditionen, die man in seinem Stromvertrag stehen hat. Das belebt den Wettbewerb und ist für den Kunden günstiger."

© 2018 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz


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