Wir arbeiten mit Prof. Löschel, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Mikroökonomik insb. Energie- und Ressourcenökonomik der Universität Münster zusammen, um das Thema Wechselservice von wissenschaftlicher Seite zu erforschen.
Professor Dr. Andreas Löschel ist Direktor des Centrums für angewandte Wirtschaftsforschung Münster und Inhaber des Lehrstuhls für Mikroökonomik, insbesondere Energie- und Ressourcenökonomik, an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Er promovierte 2003 in Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim. Seit 2011 ist er Vorsitzender der Expertenkommission zum Monitoring-Prozess "Energie der Zukunft" der Bundesregierung. Er leitet seit 2017 das Virtuelle Institut Smart Energy in Nordrhein-Westfalen.
Andreas Löschel ist Leitautor des Weltklimarates (Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC) für den 5. und 6. Sachstandsbericht (2010-2014, 2017 - 2021). Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften (acatech).
Im F.A.Z.-Ökonomenranking war Andreas Löschel mehrfach unter den 50 einflussreichsten Ökonomen in Deutschland.
Trotz möglicher finanzieller Einsparungen ist die Wechselquote von Verbrauchern zwischen Energieversorgern eher gering. Automatisches Wechseln, ein neuer nachfrageseitiger Service, reduziert Opportunitätskosten und potenzielle Fehler im Wechselprozess (z.B. fehlerhafte Eingaben) und könnte die Wechselbereitschaft der Verbraucher erhöhen.
Dies funktioniert wie folgt: Um den Prozess zu initialisieren, erteilt der Kunde der Wechselplattform „stromauskunft.de“ eine Gattungsvollmacht und stellt personenbezogene Daten (Name, Adresse, Bankverbindung, aktueller Stromverbrauch, aktueller Stromversorger) sowie Präferenzen bezüglich möglicher neuer Stromverträge (Dauer, Kündigungsfrist, Ökostrom usw.) zur Verfügung. Ein Algorithmus identifiziert die günstigsten und besten verfügbaren Verträge und der Kunde wählt seinen bevorzugten Vertrag. Der Rest (Kündigung beim alten Versorger, Anmeldung beim neuen Versorger) wird von „stromauskunft.de“ übernommen. Anschließend wird dem Kunden eine Wechsel-Erinnerung zugesandt wann immer ein günstigerer Vertrag verfügbar und ein Wechsel möglich ist. Der Kunde kann per „Maus-Klick“ auf den bevorzugten Vertrag wechseln. Die personenbezogenen Daten und Präferenzen müssen nicht erneut angegeben werden.
Das Ziel des Forschungsprojekts „Automatisches Wechseln – Determinanten, Effekte und Potentiale“ ist eine wissenschaftliche Analyse des Automatischen Wechselns.
Mögliche Fragestellungen sind,
(a) was sind Determinanten des Automatischen Wechselns (Versorger, Tarifart, Preis, Sicherheit, Qualität, Grad der Automatisierung, Eigenschaften des Kunden etc.),
(b) was sind die Effekte des Automatischen Wechselns (Vorteile, Nachteile, Gewinner, Verlierer, Auswirkungen auf Versorger, Reaktion der Versorger, monetäre Einsparungen, Opportunitätskosten, Stromverbrauch, etc.), und
(c) welche Potentiale besitzt das automatische Wechseln (Größe des jetzigen Marktes, Größe des zukünftigen Marktes, Möglichkeiten der Weiterentwicklung, etc.).
Die Fragestellungen werden anhand von Daten, die von stromauskunft.de bereitgestellt werden, untersucht. Weitere Fragestellungen können sich im Verlauf des Forschungsprojekts ergeben.