90 Prozent aller Haushalte in Deutschland haben einen Computer. Während Laptop und Tablet nur wenig Strom benötigen, kann ein PC mit leistungsstarken Komponenten schnell die Stromrechnung belasten. Wir zeigen, wie hoch der Stromverbrauch von Computern liegt und worauf Verbraucher achten können, um diesen zu senken.
Beispiel: Ein aktueller iMac (2021) mit einem M1 Chip und 24 Zoll Bildschirm verbraucht laut Herstellerangabe im inaktiven Zustand 43 Watt pro Stunde und unter maximaler CPU Auslastung 80 Watt pro Stunde. Der iMac (2020) mit einem 27 Zoll Retina Display verbraucht dagegen 74 Watt im inaktiven Zustand und 295 Watt unter maximaler CPU Auslastung.
Wie hoch der Stromverbrauch eines Computers ausfällt, hängt vor allem von der Ausstattung, der Größe des Monitors sowie der Nutzungsintensität ab.
Je mehr leistungsfähige Komponenten im PC verbaut sind, desto mehr Strom benötigt dieser. Zwar kann ein Computer immer nur so viel Strom ziehen, wie es das Netzteil erlaubt. Netzteile haben jedoch in der Regel deutlich höhere Wattzahlen als der PC tatsächlich benötigt.
Besonders die Grafikkarte kann den Stromverbrauch eines Computers in die Höhe treiben. Während eine durchschnittliche Grafikkarte zwischen 30 und 60 Watt verbraucht, kommt eine leistungsstarke Grafikkarte auf rund 200 Watt. Gamer-PCs haben daher einen deutlich höheren Stromverbrauch als ein einfacher Arbeits-PC.
Ähnlich verhält es sich beim Prozessor. Ein durchschnittlicher Prozessor kommt auf ca. 30 bis 70 Watt. Ein Highend-Prozessor dagegen zieht rund 140 Watt.
Unter Volllast liegt der Stromverbrauch eines Computers pro Jahr schnell doppelt so hoch wie im Normalbetrieb. Grundsätzlich gilt daher: Je mehr Komponenten des PCs beansprucht werden, desto höher liegt der Stromverbrauch. Und: Je stärker die Komponenten beansprucht werden, desto mehr verbrauchen sie.
Die Größe und Auflösung des Monitors hat einen großen Einfuss auf den Stromverbrauch. Es gilt: Je größer das Display und je höher die Auflösung, desto mehr Strom wird benötigt.
Verbraucher, die ihren Computer 4 Stunden pro Tag nutzen, kommen auf einen Stromverbrauch von rund 90 kWh pro Jahr. Bei einem derzeitigen Strompreis von rund 38 Cent zahlen sie 33 Euro jährlich für ihren PC. Verfügt der Rechner jedoch zum Beispiel über Komponenten wie
kann der Stromverbrauch des Computers schnell bei über 100 Euro im Jahr liegen.
Um den Stromverbrauch und damit die Stromkosten eines PCs zu senken, können Verbraucher auf diese Faktoren achten:
Stromsparfunktionen nutzen
In der Regel verfügen Betriebssysteme von Computern über verschiedene Stromsparfunktionen. Bei Windows können Verbraucher beispielsweise einen individuellen Energiesparplan festlegen. Dieser gibt dann vor, wann sich der Monitor ausschaltet oder wann der Rechner herunterfährt.
Ruhezustand nutzen
Verbraucher können ihren Computer in den Ruhezustand versetzen, wenn sie ihn für ein paar Minuten nicht nutzen wollen. Dieser reduziert den Stromverbrauch des PCs auf ein Minimum. Dabei speichert der Computer die Sitzung. Das heißt: Verbraucher können ihre Arbeit nahtlos fortsetzen.
Standby vermeiden
Der Stromverbrauch eines PCs im Standby liegt bei rund 80 kWh pro Jahr, wenn Verbraucher diesen 22 Stunden pro Tag im Standby lassen. Das entspricht 24 Euro im Jahr. Der hohe Wert kommt dadurch zustande, dass der PC im Gegensatz zum Ruhezustand seinen Arbeitsspeicher weiter aktiv hält.
Einen energieeffizienten Computer gibt es per se nicht. Einen wesentlichen Anteil am Stromverbrauch hat jedoch das Netzteil. Jedes Netzteil hat dabei einen anderen Wirkungsgrad. Dazu hat sich das Bewertungssystem 80 Plus etabliert. Dies zertifiziert Netzteile ihrer Effektivität nach. Die niedrigste Stufe des Bewertungssystems, die ein Netzteil dabei erreichen kann, ist „80 Plus Bronze“. Diese Auszeichnung schreibt vor, dass ein Netzteil bei jeder Auslastung mindestens 80 Prozent des Steckdosenstroms nutzt, um die Komponenten des Computers zu betreiben. Die verbleibenden 20 Prozent wandelt das Netzteil in Wärme um. Diese gibt der PC an die Umgebung ab.
„80 Plus Silber“ verlangt einen Wirkungsgrad von 85 Prozent, „80 Plus Gold“ einen Wirkungsgrad zwischen 89 und 92 Prozent. „80 Plus Platinum“ schreibt einen Wirkungsgrad von 90 bis 94 Prozent vor. Die Stufe „80 Plus Titanum“ ist die höchste Auszeichnung. Sie gibt einen Wirkungsgrad zwischen 91 und 96 Prozent vor.
Daneben können Verbraucher auch bei den einzelnen Komponenten Strom sparen, indem sie eine weniger leistungsfähige Ausstattung kaufen. Das kann sich auf der Stromrechnung lohnen. So liegt der Stromverbrauch bei einem Prozessor für Gaming und anspruchsvolle Videobearbeitung bis zu 100 Watt höher als bei einem durchschnittlich schnellen Prozessor. Im Jahr können Verbraucher daher bis zu 35 Euro sparen, wenn sie keinen High-End-Prozessor benötigen.
Um die Kosten für den Strom im Haushalt weiter senken zu können, sollten Verbraucher regelmäßig ihren Stromanbieter wechseln. Günstige Preise bei der Konkurrenz und Neukunden- oder Wechselboni sorgen dafür, dass ein Stromanbieterwechsel viel Geld sparen lässt. Wie viel Ersparnis aktuell genau drin ist, können sie über unseren Stromrechner herausfinden.