Quecksilber-Ausstoß deutscher Kohlekraftwerke zu hoch

Quecksilber-Ausstoß deutscher Kohlekraftwerke zu hoch

04.01.2016 | Energienachrichten

Deutschlands Kohlekraftwerke stoßen jedes Jahr gut sieben Tonnen Quecksilber aus. Diese besorgniserregende Zahl geht aus einem aktuellen Gutachten des Hamburger Instituts für Ökologie und Politik im Auftrag der Grünen hervor. Quecksilber kann bei Ungeborenen und Kleinkindern zu Schäden bei der Gehirnausbildung führen. Bei Erwachsenen besteht die Gefahr von Nervenschäden. Das Schwermetall steht zudem im Verdacht, krebserregend zu sein.

Stein- und Braunkohlemeiler machen trotz des massiven Ausbaus erneuerbarer Energien noch immer den Löwenanteil im deutschen Strommix aus - addiert liegt ihr Anteil an der hiesigen Stromversorgung gegenwärtig bei über 40 Prozent.

Das Hamburger Institut für Ökologie und Politik hatte bereits im vergangenen Jahr auf die hohen Emissionswerte hingewiesen. Die Wissenschaftler empfehlen, die Kraftwerke mit moderner Filtertechnik auszustatten. Auf diese Weise würden sich bis zu 85 Prozent der Quecksilberemissionen relativ leicht vermeiden lassen.

Auch die Grünen fordern die Bundesregierung auf, schnellstmöglich strengere Grenzwerte für Quecksilberemissionen festzulegen. Vorbild könnten die USA sein, wo seit April 2015 ein sehr niedriges Emissionsniveau für Quecksilber aus Kohlekraftwerken gilt. In Deutschland ist eine Senkung der Grenzwerte erst für 2019 vorgesehen - und selbst dann wird die Bundesrepublik im Vergleich zu den USA noch deutlich höhere Quecksilberemissionen erlauben.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Klimasünder

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