Bundesregierung plant Fracking-Moratorium

Bundesregierung plant Fracking-Moratorium

07.07.2014 | Energienachrichten

Die Bundesministerien für Umwelt und Wirtschaft haben sich Ende letzter Woche auf einen Kompromiss geeinigt, demzufolge die Regierung ein Fracking-Moratorium für Schiefer- und Kohleflözgasvorkommen aus unkonventionellen Lagerstätten bis 3.000 Meter Tiefe bis zum Jahr 2021 plant. Diesbezügliche Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sollen allerdings weiterhin zulässig bleiben. Das geplante Moratorium soll 2021 überprüft werden. Ein am Freitag vorgelegtes Eckpunktepapier von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel greift insbesondere das im Zentrum der Fracking-Diskussion stehende Thema des Trinkwasserschutzes auf.

Vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der Interessenvertretung der deutschen Stadtwerke, erntete der Plan der Bundesregierung überwiegend Lob. Das Papier greife zentrale Forderungen der kommunalen Wasserwirtschaft auf und stelle ein klares Bekenntnis zum Schutz des Trinkwassers in Deutschland dar, so der VKU.

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) bezeichnete die Einigung der Ministerien hingegen als "faulen Kompromiss zu Lasten des Schutzes von Mensch, Natur und Trinkwasser" und forderte von der Bundesregierung ein generelles Fracking-Verbot für ganz Deutschland. Aus NABU-Sicht berge die Fracking-Technologie immense Gefahren. Die Probleme Energieimportabhängigkeit und Versorgungssicherheit würden sich statt der Gewinnung unkonventioneller Gasvorkommen deutlich risikoärmer und auch kostengünstiger mit der Steigerung der Energieeffizienz lösen lassen.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

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