Angesichts der bereits heute spürbaren Folgen des Klimawandels wurden rund um den Globus nationale wie auch staatenübergreifende Klimaschutzziele ausgegeben. Dabei geht es in erster Instanz um die Minderung von Treibhausgasen, aber beispielsweise auch um das Erreichen bestimmter Quoten bei erneuerbaren Energien, bei der Energieeffizienz, der Gebäudesanierung, bei verkehrsbedingten Emissionen etc. Und während das ein oder andere Land – nicht zuletzt die Bundesrepublik – seine kurz- bis mittelfristigen Zielmarken bereits beerdigen musste, gibt es auch löbliche Ausnahmen vom derzeit eher schwächelnden globalen Klimaschutztrend. Schweden zum Beispiel. Die Skandinavier werden eines ihrer zentralen nationalen Klimaziele für 2030 wohl schon in diesem Jahr erreichen.
Vorbild für Klimaschutz
Schweden hat sich das nationale Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 insgesamt 28,4 Terawattstunden Strom aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. Nun hat das schwedische Energieministerium gemeldet, diese regenerative Strommenge voraussichtlich schon bis Jahresende zur Verfügung zu haben. Schlüssel zum grünen Glück im hohen Norden ist die Windenergie. Schweden will im laufenden Jahr knapp 3.700 neue Windkraftanlagen ans Netz bringen, die insgesamt fast 20 Terawattstunden Ökostrom liefern. Gemeinsam mit weiteren erneuerbaren Energieträgern – auch die Wasserkraft spielt in Schweden naturbedingt eine bedeutende Rolle – könnte die ursprünglich bis 2030 anvisierte Quote also schon in Kürze erreicht sein. Bis 2040 soll Schwedens Strom dann zu 100 Prozent erneuerbar sein, bis 2045 will man die landesweiten CO2-Emissionen auf den Nullpunkt gebracht haben. Respekt.
Schweden und Deutschland – das ist doch wie Äpfel mit Birnen vergleichen? Ja, einerseits schon. Schweden verfügt über eine zehnmal geringere Bevölkerungsdichte als die Bundesrepublik, bewegt sich beim Bruttoinlandsprodukt in ganz anderen Sphären und ist von Mutter Natur mit reichlich Wind und Wasser zur energetischen Nutzung gesegnet. Andererseits wird den Skandinaviern immer wieder ein geradezu streberhaftes Zeugnis in Sachen Klimaschutzbemühungen ausgestellt – womit sich Deutschland derzeit nicht gerade schmücken kann. In den Rankings von umwelt-, natur- und klimaschutzorientierten NGOs ist das Land der tausend Seen stets auf einem der globalen Spitzenplätze zu finden. Das liegt daran, dass Schweden nicht nur seine selbstgesteckten Energie- und Emissionsquoten im Rekordtempo abarbeitet, sondern sich darüber hinaus auch für ehrgeizigere internationale Klimaschutzziele, beispielsweise auf EU-Ebene, starkmacht.
Bild © Stephanie Hofschlaeger, Pixelio
Hallo,
die Angabe Terawattstunden ist verwirrend, bzw es fehlen Informationen. Ist es Terawattstunden pro Jahr, oder sind es Terawatt installierte Leistung, das heißt, jede Stunde können theoretisch so viele Terawattstunden erzeugt werden?
Gruß,
Georg
Danke für den Hinweis. Gemeint sind Terawattstunden pro Jahr.