Bezweifelt heute eigentlich noch irgendwer den (menschgemachten) Klimawandel? Falls ja, dann sollte folgende Information damit endgültig aufräumen: 14 der 15 wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnung sind seit dem Jahr 2000 gemessen worden. Dies meldet die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) aktuell mit Verweis auf den jährlichen Report „State of the Climate“, den die US-Behörde American Meteorological Society im August veröffentlicht hat. Und, ja, auch das vergangene Jahr 2015 hat einen erneuten Rekord aufgestellt und führt nun die unrühmliche Rangliste als das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturmessung an. Aber keine Sorge, 2016 macht sich schon für’s Siegertreppchen hübsch.
„State of the Climate“ schlägt Alarm
Der Bericht „State of the Climate“ führt die Temperaturmessungen von mehr als 450 Wissenschaftlern aus 62 Nationen zusammen und sendet ein insgesamt alarmierendes Signal in Sachen Klimawandel: Die weltweite Durchschnittstemperatur habe im vergangenen Jahr um 0,4 Grad über dem Mittelwert der Zeitspanne zwischen 1980 und 2010 gelegen. Außerdem habe die Temperatur in 2015 das Niveau der Zeit vor der Industrialisierung erstmals um ein volles Grad überstiegen. Überflüssig zu erwähnen, dass 2015 damit 2014 als wärmstes Jahr in der Statistik abgelöst hat.
Als Hauptursachen des erneut gestiegenen Temperaturniveaus nennen die Wissenschaftler sowohl die langfristige Klimaerwärmung, als auch den vergleichsweise kurzfristigen Einfuss eines starken El-Niño-Effektes. Letzterer beschreibt ein natürliches Klimaphänomen, bei dem veränderte Meeresströmungen im Pazifik globale Temperaturschwankungen zur Folge haben. Besonders dramatisch wirken sich jedoch die mensch- bzw. technologiebezogenen Faktoren des Klimawandels aus. So wurde beispielsweise bei der Konzentration von Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan ein neuer Rekordanstieg gemessen. Die damit einhergehende Klimaerwärmung führt wiederum zu weiteren Extremwerten, etwa bei der Meeresoberflächentemperatur oder dem Meeresspiegelanstieg. Die Forscher verweisen in ihrem Bericht zwar darauf, dass globale Temperaturschwankungen im historischen Verlauf keine Seltenheit seien, betonen jedoch ausdrücklich, dass die andauernden Rekordhitzewerte längst das Schema natürlicher Prozesse gesprengt hätten.
Bild © Pixelio, Verena Berk
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