Die von der Bundesregierung beschlossene Verlängerung der Energiepreisbremsen bis Ende März 2024 wird Haushalte bei den Kosten für Strom und Gas kaum entlasten. Deutlich effektiver lässt sich mit günstigeren Tarifen sparen.
Neue Stromtarife von alternativen Anbietern liegen bereits seit einigen Monaten wieder flächendeckend unter dem staatlichen Preisdeckel. Die Verlängerung der Preisbremsen wirkt sich hierbei also nicht aus.
Anders stellt sich die Situation in den Tarifen der örtlichen Grundversorgung dar: Hier sind die Kosten unvermindert hoch und liegen in den allermeisten Fällen noch immer jenseits der Strompreisbremse von 40 Cent pro Kilowattstunde. Grundversorgte Haushalte profitieren also vom verlängerten Preisdeckel, die Ersparnis lässt sich durch einen Anbieter- oder Tarifwechsel allerdings erheblich steigern.
Unsere tagesaktuellen Strompreisanalysen zeigen: Am 6. November 2023 liegt der Strompreis in der Grundversorgung im bundesweiten Schnitt bei 47,10 ct/kWh. Demgegenüber liegen die günstigsten Stromtarife bei durchschnittlich 29,19 ct/kWh.
Das heißt: Durch die Preisbremse sinken die Kosten im Grundversorgungstarif um 7,10 ct/kWh, während durch den Wechsel in den günstigen Tarif eine Ersparnis von 17,91 Cent möglich wäre - mehr als doppelt so viel. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden ergibt dies einen Unterschied von 248,50 EUR (Ersparnis durch Preisbremse) zu 686,85 EUR (Ersparnis durch Tarifwechsel).
Ein ähnliches Bild zeigt sich auf dem Gasmarkt: Auch hier profitieren in erster Linie grundversorgte Haushalte von der Verlängerung der Preisbremse. Und dies nur deshalb, weil die Kosten im Grundversorgungstarif deutlich über dem Marktdurchschnitt liegen. Neue Tarife jenseits der örtlichen Grundversorgung sind längst zu günstigeren Konditionen erhältlich.
Hinzu kommt: Zum Jahreswechsel steigt die zwischenzeitlich abgesenkte Mehrwertsteuer auf Gas wieder von derzeit sieben auf die ursprünglichen 19 Prozent. Das schmälert nicht nur den Spareffekt der Preisbremse, es droht darüber hinaus ein Abrechnungschaos im kommenden Jahr, wenn bisher günstigere Tarife von der Steueranpassung plötzlich über den Preisdeckel geschoben werden.
Unser Rat:
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de