Smart Meter ermöglichen dynamische Stromtarife für Haushalte

Smart Meter ermöglichen dynamische Stromtarife für Haushalte

08.03.2023 | Energienachrichten

Die Bundesregierung will die Verbreitung digitaler, vernetzter Stromzähler per Gesetz beschleunigen. Haushalte, die über einen solchen Smart Meter verfügen, sollen in absehbarer Zeit von dynamischen Stromtarifen profitieren.

In Kürze soll das Gesetz zur Beschleunigung des Smart-Meter-Rollouts in Deutschland in Kraft treten. Ab 2025 haben dann alle Kunden mit Smart Meter ein Anrecht auf dynamische Stromtarife, die in kurzer Taktung abgerechnet werden und die aktuellen Börsenstrompreise widerspiegeln. Um Stromkosten zu sparen, könnten Haushalte ihren Verbrauch dann auf Zeiten legen, in denen das Stromangebot hoch und der Preis niedrig ist. Die Unternehmensberatung Simon-Kucher hat die wichtigsten Informationen zum derzeitigen Stand der Dinge zusammengestellt.

Wie ist die aktuelle Lage beim Smart-Meter-Rollout in Deutschland?

Während andere europäische Länder wie Finnland, Estland, Schweden und Spanien bereits große Fortschritte beim Smart Metering erziellt und sogar dynamische Stromtarife fest etabliert haben, hängt die Bundesrepublik hinterher. Sowohl die Verbreitung von Smart Metern als auch das Interesse der Verbraucher sind - unter anderm durch die hohen Kosten von derzeit rund 100 Euro - noch gering. Durch das neue Gesetz soll ein Rahmen geschaffen werden, von dem Versorger wie Verbraucher profitieren. Letztere unter anderem, indem die Smart-Meter-Kosten für Haushalte auf 20 Euro pro Jahr begrenzt werden.

Wie profitieren Verbraucher von Smart Metern?

Wer beim Stromverbrauch nicht auf feste Zeiten angewiesen ist, kann dank Smart Metering und dynamischen Stromtarifen viel sparen. Einfach indem der Verbrauch auf kostengünstige Zeitpunkte verlagert wird - das Elektroauto zum Beispiel nachts laden, oder die Waschmaschine anschalten, wenn viel überschüssiger Ökostrom im Netz ist. Die höhere Transparenz zu Verbrauch und Kosten ist ein weiterer entscheidender Vorteil, um CO2-Emissionen zu reduzieren und die Energiewende zu fördern. Aktuelles Vorbild in dieser Hinsicht ist Spanien: Dort nutzen bereits fast 50 Prozent der Endkunden dynamische Tarife.

Steigern dynamische Stromtarife die Versorgungssicherheit?

Ja. Indem Angebot und Nachfrage mithilfe preislicher Anreize aufeinander abgestimmt werden, können Verbrauchsspitzen geglättet bzw. vermieden werden. Wenn Kunden immer dann besonders viel Strom verbrauchen, wenn entsprechend hohe Mengen zu günstigen Preisen verfügbar sind, kann das Stromnetz gezielt stabilisiert werden, und die Versorgungssicherheit steigt.

-> ausführliche Informationen zum Thema Smart Meter

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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