Umfrage: Verbraucher lehnen Billigstromanbieter ab

Umfrage: Verbraucher lehnen Billigstromanbieter ab

03.02.2014 | Energienachrichten

In ihrer aktuellen Februar-Ausgabe warnt die Stiftung Warentest vor Stromtarifen von Discountanbietern. Lange Vertragslaufzeiten, irreführende Preisgarantien und falsche Bonus-Versprechen würden die Vertragsbedingungen der meisten Tiefpreisangebote letztlich unfair gestalten. Die mangelnde Seriösität der Discountsparte und die jüngsten Pleiten von Billiganbietern haben offenbar auch beim Verbraucher Spuren hinterlassen: Laut einer Umfrage im Auftrag des Ökoenergieversorgers LichtBlick lehnen 71 Prozent der Deutschen Billigstrom ab. Nur 18 Prozent der Befragten können sich demnach momentan vorstellen, zu einem Discountanbieter zu wechseln.

46 Prozent der Verbraucher geben an, dass sie bei der Anbieterwahl generell nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Kriterien wie Kundenservice und Umweltverträglichkeit achten. Ein Viertel der Stromkunden lehnt Billiganbieter pauschal ab, weil diese ihrer Meinung nach nicht vernünftig wirtschaften.

Aus Sicht von Ökostrom-Marktführer LichtBlick können die Geschäftsmodelle der Stromdiscounter kaum funktionieren, da die Strompreise zu über 90 Prozent von Steuern, Abgaben, Netzgebühren sowie vom Energieeinkauf abhängig sind. "Die wirtschaftlichen Spielräume für Angebote deutlich unterhalb der üblichen Marktpreise sind gering. Das geht nur mit Tricksereien", sagt LichtBlick-Sprecher Ralph Kampwirth, der den aktuellen Bericht von Stiftung Warentest begrüßt: "Verbraucherschützer und Medien müssen ihre Aufklärungsarbeit fortsetzen. Denn trotz Discounterpleiten und Negativschlagzeilen können sich noch immer fast ein Fünftel der Bundesbürger vorstellen, einen Billiganbieter zu wählen. Offenbar sind noch immer nicht allen Verbrauchern die Risiken bewusst."

Auch der Bundesverband Neuer Energieanbieter (bne) findet nach der Studie von Stiftung Warentest deutliche Worte: "Unseriöse Geschäftspraktiken einzelner Discount-Stromanbieter schaden dem Ansehen der gesamten Branche. Die Verbraucher werden dadurch unnötig verunsichert", kritisiert bne-Geschäftsführer Robert Busch. "Wenn Verbraucher aus Furcht vor unseriösen Anbietern nun bei ihrem teuren Grundversorger verharren, verpassen sie ihre einzige Chance, den steigenden Stromkosten zu entkommen." Busch betont, dass die überwiegende Mehrheit der über 800 Energieversorger in Deutschland seriös agiere.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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