Studie: Deutschlands Energiewende braucht Power-to-Gas-Anlagen

Studie: Deutschlands Energiewende braucht Power-to-Gas-Anlagen

25.02.2016 | Energienachrichten

Laut einer neuen Untersuchung des unabhängigen Analyseinstituts Energy Brainpool im Auftrag der Energiegenossenschaft Greenpeace Energy müssen in den nächsten Jahren zahlreiche Power-to-Gas-Anlagen ans Netz gehen, um in Deutschland eine sichere Stromversorgung bei hohen Anteilen erneuerbarer Energien zu gewährleisten. Bis zum Jahr 2040, so die Studie, würden mindestens 14 Gigawatt dieser Anlagen benötigt.

Power-to-Gas-Anlagen wandeln überschüssigen Ökostrom aus Windkraft in erneuerbares Gas, sogenanntes "Windgas", um und machen die Energie auf diese Weise in riesigen Mengen und über lange Zeiträume im vorhandenen Gasnetz speicherbar.

Nach Berechnungen von Greenpeace Energy auf Basis der neuen Studie sollten ab dem Jahr 2020 jährlich 100 Megawatt Leistung an Power-to-Gas-Anlagen installiert werden. Das Ausbautempo müsse ab 2025 auf 500 und ab 2030 auf 1.000 Megawatt jährlich steigen, um 2040 die nötigen 14 Gigawatt bereitstellen zu können.

"Wir müssen so schnell wie möglich die Weichen für einen planvollen Ausbau von Windgas-Elektrolyseuren stellen, um die Energiewende und die CO2-Ziele für Deutschland auch wirklich zu schaffen", sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation beim Hamburger Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy. "Die Technologie ist reif für den Einstieg in die Serienfertigung, mit der die Anlagenpreise zügig fallen."

Die Untersuchung zeige, dass eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien im Zusammenspiel mit Windgas und weiteren Flexibilitätsoptionen deutlich günstiger sei als die derzeit von der Bundesregierung angestrebte Variante, wonach 20 Prozent fossile Kraftwerke die Schwankungen von Wind- und Sonnenstrom ausgleichen sollen, sagt Studienleiter Thorsten Lenck: "Durch die Kombination aus kurz- und langfristigen Flexibilitätsoptionen lassen sich im von uns untersuchten Szenario 2050 bis zu 17,6 Milliarden Euro im Jahr einsparen. Gleichzeitig steigt der Anteil von Erneuerbaren im Stromsystem von 86 auf 100 Prozent."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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