Strompreise in Deutschland - Was kostet Strom?
Jahr für Jahr stellen Verbraucher in Deutschland fest: Die Stromrechung steigt. Eine Ursache sind die seit langem kontinuierlich anwachsenden Strompreise. Eine andere liegt in der zunehmenden Zahl von Elektrogeräten in unseren Haushalten. Sie treiben den Stromverbrauch in die Höhe. Zwar sind Kühlschrank, Waschmaschine und Co. heute deutlich energieeffizienter als zu früheren Zeiten, dennoch sind mit modernen Entertainment-, Informations- und Smart-Home-Technologien neue Stromfresser hinzugekommen.
Der auf der Stromrechnung angegebene Verbrauch in Kilowattstunden (kWh) ist für die wenigsten Stromkunden wirklich aussagekräftig. Viele Verbraucher können deshalb nur schwer einordnen, wie sparsam oder verschwenderisch sie mit Strom umgehen. Wir zeigen Ihnen im Folgenden, wie Sie Ihren Stromverbrauch vergleichen und auf diese Weise Sparpotenziale nutzen können.
Um Ihren Stromverbrauch vergleichen zu können, müssen Sie zunächst die Verbrauchswerte Ihres Haushalts ermitteln. Dazu stehen Ihnen die folgenden drei Optionen zur Verfügung:
Den genauen Stromverbrauch ihres Haushalts können Sie Ihrer letzten Jahresabrechnung entnehmen. Diese führt die exakte Zahl der verbrauchten Kilowattstunden und die sich daraus ergebenden Kosten. Der Stromverbrauch variiert zwar von Jahr zu Jahr, in den meisten Haushalten halten sich die Abweichungen jedoch in Grenzen. Wenn sich Ihre Wohnsituation geändert hat oder Sie mehrere neue Elektrogeräte angeschafft haben, sollten Sie jedoch mehrere Jahresrechnungen berücksichtigen und einen Mittelwert bilden.
Haben Sie keine Jahresabrechnung zur Hand, können Sie den Stromverbrauch über diese Formel berechnen:
(Wohnfläche x 9 kWh) + (Anzahl der Personen im Haushalt x 200 kWh) + (Anzahl Elektrogeräte x 200 kWh) = Stromverbrauch
Erfolgt die Warmwasserbereitung im Haushalt elektrisch - beispielsweise über einen Durchlauferhitzer oder einen Boiler -, müssen Sie die Zahl 200 kWh (bei der Anzahl der Personen im Haushalt) durch 550 kWh ersetzen. Eine genaue Anleitung, wie Sie den Stromverbrauch Ihres Haushalts und einzelner Elektrogeräte berechnen, finden Sie auf unserer Seite Stromverbrauch berechnen.
Um den Stromverbrauch Ihres Haushalts hochzurechnen, lesen Sie Ihren Zählerstand in einem Intervall von 24 Stunden ab - so ermitteln Sie Ihren Tagesverbrauch. Diesen können Sie ganz einfach auf das Jahr hochrechnen:
Stromverbrauch in kWh pro Tag x 365 = Stromverbrauch in kWh pro Jahr
Für einen zuverlässigeren Wert lesen Sie den Zählerstand täglich eine Woche oder einen Monat lang ab. Das gleicht eventuelle Schwankungen im Lebensrhythmus aus.
Haben Sie Ihren Verbrauch ermittelt, können Sie einen Stromvergleich vornehmen. Zum Beispiel mit den folgenden durchschnittlichen Werten zum Stromverbrauch von Haushalten in Deutschland. Sie sind übrigens auch in unserem verbraucherfreundlichen Stromrechner voreingestellt, mit dem Sie die günstigsten Stromtarife für Ihren persönlichen Verbrauch finden können.
Haushaltsgröße | durchschnittlicher Stromverbrauch pro Jahr in kWh |
Single-Haushalt | 2.000 |
Zwei-Personen-Haushalt | 3.500 |
Familie | 4.250 |
Großfamilie | 5.000 |
Beim Stromverbrauch im Haushalt gilt: In Einfamilienhäusern ist der durchschnittliche Stromverbrauch in der Regel höher als in Wohnungen von Mehrfamilienhäusern. Und: Große Haushalte verbrauchen zwar mehr Strom als kleinere, der Pro-Kopf-Verbrauch sinkt jedoch, je mehr Personen zusammen leben. Mehr zum Thema finden Sie auf unserer Info-Seite Stromverbrauch im Haushalt.
Auf eine Reihe von Faktoren haben Verbraucher, die Strom sparen möchten, keinen Einfluss. Weder die ihr Haushaltstyp, noch die Personenzahl oder die Art der Warmwasserbereitung lassen sich ändern. Aber: Beim Kauf und der Nutzung von Elektrogeräten können Sie Ihren Stromverbrauch entscheidend beeinflussen.
Vielen Verbrauchern das Sparpotenzial energieeffizienter Elektrogeräte nicht bekannt. Bereits der Austausch veralteter Stromfresser gegen neue, effiziente Geräte kann einer vierköpfigen Familie eine Ersparnis von bis zu 400 Euro Stromkosten pro Jahr bringen. Wird zusätzlich darauf geachtet, Elektrogeräte nicht im Standby-Betrieb zu belassen, sind weitere Einsparungen in Höhe von etwa zehn Prozent der Jahresrechnung möglich.