Die für das laufende Jahr 2016 prognostizierte Stromproduktion in deutschen Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken wird mit erwarteten 435.000 Gigawattstunden voraussichtlich um 17 Prozent und damit deutlich hinter den Planungen zurückbleiben. Dies berichtet das Wirtschaftsmagazin Handelsblatt aktuell unter Berufung auf Daten des Marktforschungsinstituts Trendresearch. Ausgelegt seien die fossilen Kraftwerke und die noch in Betrieb stehenden Atommeiler für 521.000 Gigawattstunden. Hintergrund der Überkapazitäten ist der anhaltende Boom erneuerbarer Energien, der die Strommenge im Großhandel drastisch erhöht, die Preise dadurch drückt und den Betrieb fossiler Kraftwerke zunehmend unrentabel macht.
In den kommenden Jahren, so die Prognose, würden die Überkapazitäten weiter steigen, da die Erneuerbaren kontinuierlich ausgebaut würden. Bis zum Jahr 2020 rechnen die Marktanalysten mit einem Anwachsen der Auslastungslücke auf 23 Prozent. Danach allerdings könne die Stilllegung von Kernkraftwerken die Unterauslastung von Kohle und Gas etwas entschleunigen.
In einem sind sich die Analysten einig: Bei einem weiterhin fallenden Börsenstrompreis sei selbst mit dem an sich günstigen Betrieb von deutschen Braunkohlekraftwerken kein Geld mehr zu verdienen. Noch größer sei die künftige Kostenlücke bei Gas- und Steinkohlekraftwerken.
© 2016 StromAuskunft.de
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft